Liebe Elternteile,
bevor ich mit dem Tagesbericht beginne möchte ich schnell was zum Kommentar von Oma und Opa K. aus Berlin schreiben. Ja, sie haben vollkommen Recht und ehrlich gesagt geht mir die Telefoniererei einiger Kids mit Mama und Papa zum auf den Senkel. Vielleicht hätten die Ruminggebühren doch nicht von der EU aufgehoben werden sollen. Davor bekamen die Mädchen und Jungen nämlich noch Post in Papierform und hatten keine warmen Ohren vom telefonieren. Sucht man die eine oder den anderen, weil zum Beispiel Teamwettbewerb ansteht, ist sie /er garantiert gerade im Gespräch mit Mami und Papi. Also ich bin froh, dass ich mal 2 Wochen Urlaub von meinen liebenden Elternteilen habe und das ist umgekehrt bestimmt nicht anders.
Naja und ein bisschen enttäuscht bin ich natürlich auch. Nicht, dass ihr hier nur lest und keinen Kommentar schreibt, nein, meine Kumpels SchlapperoderPlapper, Kulle und Emmerich zum Beispiel haben ihre Versprechen bisher auch nicht eingelöst. Bin schon jetzt auf ihre Ausreden gespannt.
Nun aber zum heutigen Tag.
Sonnenschein und glockenklarer Gesang von Pippin mit Begleitung der Flöte Totti weckte uns. Dieses stimmungsvolle Duett toppten wir kurze Zeit später mit unserem Geburtstagsständchen für das zweite Geburtstagskind in diesem Ferienlager. Nach dem Frühstück ging es in sportlichen Wettbewerben weiter.Federball -und TischtennistuRniere wurden fortgeführt bzw. begonnen. Auch Karten wurden gekloppt und Steine geklappert. Ihr fragt euch wahrscheinlich warum ich immer das R mitten im Wort groß schreibe. Ganz einfach, es soll nur eine Lernhilfe für eure Kinderlein sein, wenn sie später das Tagebuch in gedruckter Form lesen. Hier schreiben es nämlich alle ohne dieses R.
Nach dem Mittagessen war dann wieder Teamzeit. Ich muss schon sagen, die Verzieher*innen scheuen weder Mühe noch Kosten, um uns zu beschäftigen und auch was für unser späteres Leben mitzugeben.
Jedes Team erhielt eine Rolle Klopapier mit der Aufgabe, dieses komplett abzurollen und damit ein Haus einzuwickeln. ja, ihr lest richtig. So wie der berühmte Künstler Christus, ach nein, er hieß ja Christo. Ich meine den, der den Berliner Reichstag früher mit Papier oder so eingepackt hat. Leider hat er den ja wieder ausgewickelt. Die Politiker*innen hatten bestimmt Angst, sie werden verschenkt.
Also, wir durften den Versuch wagen, die Villa Maria auf unserem Grundstück einzuwickeln. Nun war nicht wirklich kilometerlanges Papier auf der Rolle, aber trotzdem war es eine Herausforderung, dieses für diesen Zweck zu nutzen ohne das es reißt.
Alle Teams haben die Aufgabe mit ziemlich unterschiedlichen Methoden gelöst und in der Entscheidung für den Sieg ging es nur um Millimeter. Die Sturmwellen lagen vor vor den Bities, den Eiskriems, den faulen Socken und den Goldschmittis. Wenn ihr mitrechnet, wisst ihr auch wer führt.
Natürlich wurde auch gebadet, gebastelt, gespielt, gechillt und gequatscht. Nachmittags gab es neben Mokusch- und Lekvarstullen auch noch leckere Waffeln und Bonbons, die von der Mama des Geburtstagskindes gesponsert wurden.
Zum Abendessen wurde gegrillt. Dschinni und Paule hatten echt zu tun, die hungrigen Mäuler zu stopfen. Keine Puseratze blieb übrig von all dem leckeren Hühnchen- und Schweinefleisch, den Virsli und gebackenen Kartoffeln und sogar das Ofengemüse von Csaba zubereitet wurde komplett verputzt. Unser armer Dschinni musste anschließend in seine Flasche zurückkehren, um seine Brandwunden zu kühlen.
Bis zum Schlafengehen blieb nicht viel Zeit. Ich werde dann auch mal an der Matratze horchen. Morgen steht der nächste Tagesausflug auf dem Programm und da will ich unbedingt fit sein.
Gute Nacht.
Euer Otto
PS: Hätte ich beinahe vergessen. Nachdem den Verzieher*innen von einigen älteren Urlaubern erzählt worden war, dass einige der Knaben heimlich Dampfwolken produzieren würden, entschieden diese, Dschinni um Hilfe zur Aufklärung zu bitten. Dieser war sofort Feuer und Flamme, ist doch James Bond sein Idol. Er begab sich also auf Spurensuche und wurde auch fündig. Die ertappten Missetäter stammen allesamt aus Berlin. Ja, ja, so eine Großstadt birgt schon Risiken.
Ich kann euch sagen, bisher gab es keine Strafe oder so. Die Verzieher*innen müssen sich noch beraten. Aber die Jungs sind plötzlich ganz besonders freundlich und hilfsbereit. Ich bin jedenfalls schon jetzt auf die Entscheidung der Verwachsenen, ach Quatsch, der Erwachsenen gespannt.
Ihr merkt, ich bin müde. Bis morgen.
Kommentare
Tja lieber Otto, dit war noch lange lange nicht allett.
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