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Auch bei leichten Regenschauern kann ein Montag gut sein

Hallo meine lieben Freundinnen und Freunde,

heute ist ja ein Tag, den die meisten Leute gar nicht so mögen. Das schöne Wochenende ist vorbei und die Arbeit ruft. Bei uns ist das natürlich gaaanz anders. Bei uns riefen heute morgen die glockenhellen Stimmchen unserer Verzieher*innen. Ein wundervoller Tag lag vor uns. So manch einer oder eine konnte es aber kaum erwarten, ihn zu beginnen. So trampelte eine kleine Herde leichtgewichtiger Kinder bereits vor um 6 Uhr auf dem Flur herum. Könnt ihr euch das wirklich vorstellen? Es sind Ferien, da steht doch kein normaler Mensch so zeitig auf. Die ganz Ehrgeizigen hatten sich die Wecker gestellt, um weiter an ihrer Bikinifigur zu arbeiten, sprich, sie liefen ihre Runden auf dem Sportplatz. Mein neuer Kumpel Pippin wollte mit ihnen mithalten, so schwang er sich in seine stylischen Sportklamotten und machte sich mit allerhand Technik bewaffnet auf die Einholjagd. Klappte allerdings nicht. Nein, die Mädels waren nicht zu schnell, er war einfach nur in die falsche Richtung gelaufen.laughing

Auch Gottlieb sah nach der ersten Nacht ziemlich mitgenommen aus. Er war wohl mindestens die Hälfte davon unterwegs, um so diverse Kleidungs- und Wäschestücke einzusammeln. Ich habe die Vermutung, er bereitet sich auf sein Schulpraktikum im Pflegeheim vor, könnte sich auch um ein Praktikum in einer Großwäscherei handeln. Aber da hat ihm Sigi dann die Entscheidung abgenommen und eine Waschmaschine organisiert.

Nun macht euch aber bitte keine Sorgen. Es ist nix Schlimmes passiert. Ein Knäbelein aus Berlin hatte einfach mal alle Ratschläge in den Wind geschlagen und Eis, Limo und Melone verzehrt und diese Mischung war einfach ziemlich explosiv.

Also, jetzt mal wieder zum Tagesablauf. Manchmal komme ich einfach so ins Plaudern.

Den Vormittag nutzten wir dann alle, um die Ordnung bzw. Unordnung in unseren Zimmern herzustellen. Übrigens sehr zur Freude der Zimmerkontrollkommission, die gestern gewählt heute sofort ihre Arbeit aufnahm. Daran sollten sich die Politiker*innen mal ein Beispiel nehmen. Dann fertigten wir zur Unterstützung mangelnder Gedächtnisleistungen unserer Verzieher*innen Türschilder mit unseren Namen an. 

Die wiederum bereiteten in dieser Zeit  so Verschiedenes vor. Die Teams für die Wettbewerbe wurden zusammengestellt, die Playlist für die Disco gemacht, Taschengeld verteilt, herumliegende Becher und Handtücher eingesammelt und und und.....

Nach dem Mittagessen war dann die Bekanntgabe der Teamlisten. Haben sie wirklich gut hinbekommen. Es gab kein Gemecker und alle waren zufrieden. Den ersten Wettbewerb gab es dann vor dem Abendessen, aber dazu gleich.

Den Nachmittag nutzten wir wieder zum Baden und Spielen und natürlich auch zum Geld unter die Leute bringen. Das hatten Sigi und Paule übrigens bereits am Vormittag getan. Unsere Vorräte an Wasser und Futter reichen jetzt erst einmal einige Tage.

Um 17 Uhr war es dann soweit. Die Teams konnten das erste Mal ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und ich kann euch sagen, es hat echt ganz gut geklappt. Im Schätzen sind wir einfach Weltspitze. Kein Wunder, sind wir doch ziemlich international. Immerhin können wir uns in 15 Sprachen verständigen, leben gemeinsam auf großem Fuß ( Schuhgröße 2867,5), haben gemeinsam mit dem Alter von  1120 Jahren Methusalem weit übertroffen und mehr als die Hälfte von uns liebt die Farbe blau über alles.  Ich gehöre ja zum Klub der Grünliebenden, gehöre damit mit 5 Mitgliedern zur Minderheit.

Das Abendessen war heute auch wieder sehr lecker. Echte ungarische Kost stand auf dem Speiseplan. Torhonja oder so ähnlich. Kulle und Gottlieb, ja selbst Schwester Agnes futterten was das Zeug hält. Nur ein kleiner Zwerg aus Berlin wollte nicht essen. Ich vermute mal, er möchte mit den Sportlerinnen vom frühen morgen mithalten können und versucht sich mit einer Nulldiät. Bin ja echt gespannt, wie das weiter geht.

Und dann liebe Leute, die erste Disco dieses Feriensommers!!!  Der international bekannte DJ Lockie legte auf. Zu Beginn musste er aber vor einem ziemlich mädchenleeren Raum spielen. Die Mädels hatten ewig mit ihrer Schminkerei zu tun. Einige sahen dann aus, als wären sie  in einen Farbkasten gefallen. Also mir wäre das zu doof. Das ganze Zeug muss ja abends wieder runter. Das viele Wasser ist ist bestimmt nicht gut für meine zarte Haut.

Wie gesagt, erst war es leer, dann hobelte der Bär und nachdem wir die Disco unter den freien Himmel verlegt haben, ging so richtig die Post ab. Schlapper oder Plapper (ich weiß es immer noch nicht) und Pippin hatten mit einigen sehr talentierten Mädchen einen neuen Ottokartanz einstudiert. Jetzt "dürfen" wir alle gemeinsam jeden Tag mindestens einmal die verzwickten Tanzschritte und Arm- und Hüftschwünge üben, um unser Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Jetzt ist die Disco zu Ende. Alle liegen in ihren Betten und die Verzieher*innen glauben tatsächlich, dass wir brav schlafen. Schauen wir mal.

Ich gehe jetzt erst einmal meine Beißerchen putzen und dann auf Erkundungstour.

 

Bis morgen. Lasst mal von euch hören.

 

Euer Otto

Kommentare   

#2 Alexandra Heyer 2019-07-09 20:11
Huhu otto
Ihr habt ja echt schon ein paar schöne tage gehabt .Wir beneiden euch da hier in Erfurt anscheinend der Herbst schon angekommen ist heute morgen waren es gerade einmal 8 Grad. Wir freuen uns schon auf die nächsten Berichte von dir und wünschen euch noch einen schönen abend
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#1 Carola Goldschmidt 2019-07-09 06:52
Hallo Otto,
was wird man neidisch, wenn man Deine tollen Beiträge lies. Vielen Dank dafür... Dadurch bekommt man schöne Eindrücke und es bestätigt sich das Gefühl, die Kids in guten Händen zu wissen.
Wer wurde den in die Zimmer-Kontroll-Jury gewählt? Ein brutales Amt! Neutrale Gewissenhaftigkeit und das stetige Vernachlässigen der eigenen Ordnungsliebe... schwierig... :-*
Aber wer diese große Verantwortung auf sich nimmt, verdient Respekt!

Viele Grüße aus Berlin, C. G.
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