Also, nachdem sich nun alle kleenen und großen Balatonreisenden verbummelt haben will ick euch hier noch mal nen paar klene Infos jeben. Als erstet muss ick denn doch da mal petzen, dass sich im Sinne der Völkerverständigung bei uns im Lagerleben einiges getan hat. Da war doch tatsächlich die selbe ungarische Gruppe Peepels wie im letzten Jahr da. Und man staune und merke an, viel kannten sich aus dem letzten Jahr und wat war dit Ende vom Lied. Da schluchsten selbst die Hartgesottenen als der Abschied nahte. Besonders traf es son Jügelchen aus gloobe ick Ostthüringen und son kleenet ungarisches Jeschöpf. Herzzerreißend war dit schon als sie flöteten "I love yu" oder so ähnlich. Aber keene Angst. Auch im nächsten jahr treffen wir wieder mir der gleichen Gruppe zusammen. So nun aber zum Wesentlichen. Ick hatte mit meinem Kumpel Jinni voll die Arbeit. Unsere Peepel haben uns fast de Haare vom Kopf jefressen. Neben allen Leckereien die unser Kumpel Schoba im Restaurante kredenzt hat, Schmakazien im Weinkeller und Keulen im Ritterkeller sowie Tonnen vom Grill haben wir uns fast puckelig jeschleppt. Dat waren so unjefär jefühlte 10 Tonnen an Weiteren Schmakazien. Also ca. 120 Kilo Brot, 14 Kilo Käse, 10 Kilo Leberwurst, 40 Kilo Salami und Schinken, 10 Kilo Wirschli, 6 Kilo Frischkäse, 70 Kilo Obst und Gemüse, 10 Kilo Butter, 10 Kilo Kuchen, 11 Kilo Mokusch und Streifenhörnchen, 11 Kilo Lekwar und 1500 Liter Wasser. Ihr könnt mir globen, dass uns de anderen Urlauber manchmal janz schön doof anjekuckt haben wenn wir ihnen dit letzte Brot vor der Nase wegjeschnappt haben. Hat sich also och für de Wirtschaft jelohnt dat wa da waren. Nu is aber Schluss mit de einkoferei. Ich kann dit Wort schoppen erst ma nich mehr hören und Jinni is ma gleich abjehaun. Der hatte echt de Schnauze voll. Der beruhigt sich aber och wieder. So ihr Alle. Jetzt will ick mir aber och ma um meinen krummen Rücken kümmern und mich pflegen lassen.
Also bis bald am Balaton, euer Paule
Hey ihr lieben Zurückjekommenen und Daheimjebliebenen,
hier is noch mal olle Gottlieb mit dem Rückfahrtsprotokoll Balatonfenyves – Erfurt. Ottilie wird dann noch das letzte Teilstück bis Berlin erjänzen, quasi: Fortsetzung folgt.
Während also olle Otto seinem Schönheitsschlaf suchen jing, kann icke euch erstmal die Details zur ominösen Platzverteilung definieren. Aus irjendeinem Grund haben die rückfahrenden Verziehers erstmal diejenigen platziert, die jerne mal Reiseübelkeit vorweisen. Datt wurde alljemein begrüßt, vor allem auch, weil damit mehr Sitzplätze in der oberen Etage frei wurden. Aba dann jing die Streiterei erst los. Eijentlich hatten alle ihr Plätzchen jefunden, als einije der Bärlina Görls die obere Etage nach lauten und leisen Kindern umsortieren wollten. Anjeblich wollten sie damit die Schlafenden vor Schlafstörungen schützen. Das führte dann noch mal zu einem Massenumzug im Oberdeck und die von olle Otto erwähnten 15 Minuten Zeitverzöjerung.
Das an sich löbliche Verfahren war aba natürlich am Ende totaler Quatsch. Die Verziehers sorgten mit Filmen über eine Schokoladenfabrik und über aus dem Zoo ausjebüxte Tiere, die auf einer tropischen Insel stranden, zeitnah für alljemeine Ruhe und weitjehend einträchtijes Schnarchen. Da machten vermeintlich leise und laute Kindas keenen Unterschied.
Wenija schön war, dass eine junge Dame bereits zwei Minuten nach Fahrtantritt die Nottoilette des Busses stürmte und diese gleich unbrauchbar machte. Die Bejeisterung bei Verziehers und Bedürftijen könnt ihr euch alle sicherlich vorstellen.
Ansonsten verlief die Fahrt alljemein sehr ruhig, nur Ottilie schnarchte beherzt im Fahrtrhythmus. Selbst einije der Verziehers sollen das ein oder andere halbe Stündchen Schlaf jefunden haben. So konnten wir uns einije Pullerpausen sparen und waren flink wie Spiedi Gonsales in Coburg. Dabei waren wir so flink, dass die zurückjebliebenen Elternteile jar nich mithalten konnten. Een Sumbarcher musste bei Ankunft Coburg feststellen, dass sein Opa verschlafen hatte. Aba eene liebe andere Mutter erbarmte sich und brachte ihn schnell noch zu Hause vorbei, so dass wir unsere Fahrt flugs fortsetzen konnten, inklusive Frühstück im Bus mit Verzieher-Lieferservice. Achso, als Info für eenes der Coburger Görls: Die vamisste rote Tasche wurde in Erfurt jefunden und wird dann von olle Paule Richtung Sumbarch transportiert werden.
Bei unserem zweeten Ausstieg Erfurt (bereits um 7.30 Uhr) jing dann ditt jroße Jeheule, Bussi-Bussi und Knuddeln los. Zurückjebliebene herzten Anjekommene, und natürlich musste sich jede und jeder von jedem und jeder verabschieden. Ick habe mich janz cool am Rand jehalten, ick kuschel lieba mit meenem Teddy. Aba klaro, Ottilie, Pippin und Schlapper die noch nach Bärlin weiterfuhren, wurden von Schwester Agnes, Kulle und mir auch janz doll jeherzt. *schnüff*
Nun spurtet der Bus weita nach Bärlin, 8 Uhr war Abfahrt in Erfurt. Ottilie, wurde nun der kämpfende Panda oder der lustige Robota-Film uff dem Weg jeschaut?
Janz jespannt,
Euer Gottlieb
Hallo ihr lieben Elternteile!
Während eure mehr oder weniger lieben Kleinen auf dem Weg zu euch sind, habe ich hier gemeinsam mit Sigi, Paule und Dschinni das übrig gebliebene Chaos beseitigt. Jetzt, nachdem wir uns sehr ausgiebig von unserem Freund Tamàs verabschiedet haben, so mit uborkasàlata, libamaj ès letschow und vielen Küssen und Umarmungen, bin ich wieder zu Kräften gekommen und kann den ultimativ letzten Kurzbericht für dieses Jahr schreiben.
Ich kann euch sagen, so ein allerletzter Ferienlagertag ist echt stressig. Auf den würden die Verzieher*innen liebend gern verzichten. Aber nichts da. Sie sollen sich schließlich lange an uns erinnern und natürlich auch freuen, dass es nach Hause in eine ruhige Entspannungsoase, sprich eigene Wohnung, geht.
Der letzte Tag begann bereits um 0.00 Uhr. Unser Geburtstagskind Monschi wurde von fast allen Mädchen und Jungen ordentlich gefeiert. Könnt ihr euch vorstellen wie müde wir alle waren, als es kurz vor 7.00 Uhr den Weckruf gab? Und welch ein Wunder. Gestern Abend waren die Koffer doch alle fertig gepackt? Welcher Schelm hat denn die ganzen Klamotten wieder ausgepackt und zum Beispiel unter den Betten versteckt? Um das wieder in Ordnung zu bringen, brauchte es länger Zeit, deshalb ging es zuerst zum Frühstück. Da schmetterten wir alle gemeinsam ein Happy Börsday, was der Jubilarin sichtlich peinlich war. Über die kleinen Geschenke hat sie sich aber gefreut.
Nur eines haben die meisten Kinder nicht verstanden. Aus welchem Grund wurde plötzlich aus Monschi Bärbel Patzig? Ich verrate es euch. Ab September wird es im neuen "Ottokar" auch einen Mädchenklub geben, der nur für ältere Mädchen die Pforten öffnet. Die "Bärbel" ist übrigens eine Freundin von Ottokar. Müsst ihr mal in die Bücher schauen. Eure lieben Omas und Opas kennen die bestimmt.
So viel dazu. Nun weiter im Tagesgeschehen.
Unter fachmännischer Anleitung von Kulle und Paule wurden ab 9.00 Uhr die Koffer in den Gruppenraum gebracht. Gut sortiert nach Be- und Entladestation erhielten alle ihren Platz. Die Zimmer wurden noch einmal gefegt bzw. vom Müll befreit und das eine oder andere vermisste Teil fand sich dabei wieder an. Erst als alle Zimmer sauber und leer waren, öffnete Sigi die Bank. Das war ein Run kann ich euch sagen. Die meisten Kinder wollten noch einmal in die Stadt um Wegverpflegung zu ergattern.
Alle Zurückgebliebenen und jeder, der vom shoppen zurückkehrte, wurde direkt an den Strand geschickt, wo wir unser Lager aufgeschlagen hatten. Die Ansage gestern hieß ja, Badesachen draußen lassen. Aber warum sollte man bei 35 Grad im Schatten baden gehen? Ist es nicht viel schöner in dicken Klamotten vor sich hin zu schwitzen? Vielleicht könnt ihr ja das mal mit den Eurigen besprechen.
Vor dem Mittagessen wurde das obligatorische Gruppenfoto gemacht und nachdem alles aufgefuttert worden war, ging es zur Siegerehrung. Einige haben ziemlich viele Preise abgesahnt. Ich muss mich doch im nächsten Jahr mal anmelden zu den Turnieren. Krönender Abschluss der Festveranstaltung war die "Versteigerung" von Fundsachen. Nicht alles hat seinen Eigentümer gefunden. Schade, aber nicht zu ändern.
Die verbleibende Zeit bis zum Bus beladen verbrachten wir mit chillen, baden, quatschen und so. Außerdem ließen wir uns von Sigi und Schlapperplapper mit glitzender Tattos verschönern. Es gab Geburtstagskuchen nd Streifenhörnchen- und lekvàrstullen.
Und dann war es schon wieder soweit. Wo war nur die ganze Zeit geblieben?
Die Koffer wurden zum Bus gebracht und mit Kulles Unterstützung fachmännisch verstaut. Was da so nebenbei noch passierte, möchtet ihr gar nicht wissen. Koffer auf, Koffer zu, Koffer auf, Koffer zu......bis zum Abwinken.
Zum Abschluss gab es zum Abendbrot glücklich machende Nudeln. Und dann galt es Abschied zu nehmen. Es dauerte eine beträchtliche Weile bis alle ihre Plätze gefunden haben. Die Verzieher haben unsere Sitzordnung ziemlich durcheinander gebracht. Zirka 15 Minuten nach Schließen der Türen rollte der Bus endlich los.
Von der Fahrt wird euch mein Kumpel Gottlieb berichten und auch Ottilie möchte noch ihren Senf dazu geben.
Ich gehe jetzt aber endlich ins Bett. Nach 2 wunderschönen und erlebnisreichen Wochen brauche ich ganz dringend mal etwas Schönheitsschlaf.
Bis zum nächsten Jahr. Ich freue mich schon heute wieder darauf.
Jò èszerkat.
Euer Otto
Kedves Anyàk ès Apàk!
Der vorletzte Tag im Ferienlager ist immer ein ganz besonderer Tag. Plötzlich fällt euren lieben Kleinen und Großen ein, was sie noch alles unbedingt machen wollten. Karten schreiben zum Beispiel. Oder ein Mitbringsel für euch besorgen.
Doch der Reihe nach.
Wir sind inzwischen morgens immer so müde, dass wir wirklich erst kurz vor dem Frühstück aus den Betten krabbeln. Selbst unsere sonst so gestylten Mädels erscheinen ohne Mäkab und ohne Haarstyling am Frühstücksbüffet. Bei den kleineren Jungs haben wir uns an diesen Anblick ja schon länger gewöhnt. Kein Wunder also, dass die freundlich vorgetragenen Informationen für den Tagesablauf in den Gehirnen nicht mehr ankommen.Die Ansage lautete: "Vormittags wird gebadet, gespielt und gebastelt. Die letzten Postkarten müssen geschrieben werden. Ihr könnt nach dem Frühstück euer Geld abholen und in die Stadt gehen. Nach dem Mittagessen werden die Sachen gepackt. Draußen bleiben die Badesachen, alles was ihr für die Körperpflege braucht und die Sachen für die Heimfahrt."
Was davon angekommen ist, werde ich euch jetzt berichten. Und noch so einiges am Rande.
Nach dem Frühstück waren irgendwie fast alle Mädchen und Jungen verschwunden. Aus den Zimmern schallten Diskussionen und Hilferufe. "Wo ist meine zweite Socke. Wer hat mein T-Shirt gesehen? Wie bekomme ich das nur alles in den Koffer? Und und und. Statt also das super Sonnenwetter zu nutzen, begannen alle gleich mal mit der Packerei. Einige waren binnen kürzester Zeit fertig, andere saßen in einem riesigen Berg von Klamotten, der sich mitten im Zimmer türmte, und suchten ihr Eigentum.Eine ganz clevere aus dem Thüringer Land, war praktisch schon fertig, bevor es losging. Sie hatte nämlich überhaupt nicht ausgepackt.
In einigen Zimmern zogen die Kinder gleich noch die Betten ab. Ob die wohl heute Nacht eine andere Schlafgelegenheit suchen wollten? Pippin, Gottlieb und Kulle wollten unbedingt den jüngeren Knaben beim Packen helfen. Oh je, welch todesmutige Entscheidung! Gottlieb musste hinterher dringend in die Stadt seine Lieblingskekse mit Klecks kaufen, um das Trauma zu bewältigen. Kulle stürzte sich in die Fluten des Balaton und Pippin brach weinend auf seinem Bett zusammen und benötigte viel Trost und Zuspruch.
Bei den Mädels ging das, glaube ich zumindest, ruhiger zu. Ottilie, Schlapperplapper und Schwester Agnes schienen ganz entspannt. Ich konnte ja leider nicht in die Mädchenzimmer zum Beobachten. Obwohl, wenn ich es richtig bedenke, Schlapperplapper ist heute ziemlich lange und ganz freiwillig baden gegangen. Ob da doch so ein Chaos war?
Bei Sigi, unserer Hausbank, klappte beständig die Tür. Die letzten Geldreserven wurden abgeholt. Wobei ich sagen muss, es gibt viele Kinder, die fast nichts von ihrem Geld ausgegeben haben. So viel Sparsamkeit muss belohnt werden liebe Elternteile.
Irgendwann am frühen Nachmittag waren dann endlich die letzten Karten geschrieben und bei der Post abgegeben. Und alle Kinderlein waren am oder im Balaton. Es wurde gespielt, getobt, gebastelt und na klar, es wurden Stullen mit Streifenhörnchen und epèrlekvàr gefuttert.
Schwupp die wupp war die Zeit zum Abendessen da. Und alle waren von den Anstrengungen des Tages hungrig.
Und wie es so am letzten Abend im Ferienlager ist, Abschlussdisco stand auf dem Plan. Für uns Jungen kein Problem. Für die Mädchen eine Herausforderung. Wie bekommt man in nur 1 Stunde ein super Outfit und Mäkab hin?
Mit Verspätung, aber obersuper Stimmung begann dann unsere Disco. Und ich kann euch sagen, da hobelte der Bär. Es wurde getanzt, dass der Schweiß in Strömen lief. Der weltberühmte DJ Lockie (für uns werden eben weder Mühen noch Kosten gescheut) brachte selbst die Gelangweiltesten zum Tanzen. Und das war ein Gekreische und Gejohle. Pippin, Schlapperplapper und Schwester Agnes haben schon plattgetanzte Füße. Kennt ihr das Märchen von den zertanzten Schuhen? Pippin wird euch jetzt bestätigen können, dass es kein Märchen ist. Er fährt mit 2 Paar weniger nach Hause.
Ihr fragt euch sicher, was haben denn Paule, Kulle, Ottilie und ich gemacht während der Party. Ganz einfach. Wir haben gearbeitet. Paule hat unseren Busfahrer verköstigt und zum Hotel gebracht, damit wir morgen Abend sicher nach Hause fahren können. Kulle hat den Tröster gespielt für die Jungs, die mit ihrem Liebeskummer nicht allein fertig werden konnten, Ottilie und ich haben schon mal angefangen, den Gruppenraum aufzuräumen und die Kisten zu packen.
Übrigens gab es heute natürlich auch wieder Zoff. Schlüssel waren weg und wurden wiedergefunden. Und der Höhepunkt vom Ganzen war die Auspackaktion im Schweinestall des Jahres 2019.
Hier hatten sich nämlich die Mädchen schon länger immer wieder beschuldigt, dass ihre Sachen weggefunden worden seien. Da hatte Sigi heute genug davon und ließ alle 5 Bewohnerinnen nacheinander im Beisein der Mitbewohnerinnen die Koffer Stück für Stück auspacken. Kein einziges Stück fremden Eigentums wurde in irgendeinem Koffer gefunden. Und jetzt denkt ja nicht, dass damit die Geschichte zu Ende ist. Vorhin hörte ich, dass eine ihre Jacke im Koffer der Anderen gesehen hätte und noch eine ihre Schlüppis. Kann ja aber wohl nicht sein. Bei der Auspackaktion war nichts davon bemerkt worden. Mädchen können schon anstrengend und komisch sein.
Also meine Lieben, ich bleibe wohl doch lieber noch ein bisschen frei und ungebunden. Dieses Reinindiekartoffeln und Rausausdenkartoffeln ist für euren lieben Otto einfach nichts.
So, jetzt mache ich mal auch Feierabend. Sonst verpasse ich noch die vielen Streiche der letzten Nacht.
Bis morgen. Jò èszerkat Euer Otto
Hey Leude, hier ma wieda der rasende Sportreporta Gottlieb. Oda besser jesagt: jetzt nich mehr so rasend. Dafür aba den janzen Tach. Voll sportiver Stress heute, ey. Und nun muss icke ooch noch unsa Tajebuch weita schreiben hat olle Otto jesagt.
Klar, jibt keen andern so juten Sportreporta in janz Unjarn wie mich. Aba icke musste heute nich nur reporten, sondern ooch die janze Zeit sporten. Otto meente, mit dem heutijen Bericht sei mir dann die Berichterstatter-Karriere bei die nächsten Olümpischen Spiele sicher, weil da musste ja ooch von Iwent zu Iwent hecheln und allet voll jut erklären können. Ick sach schon ma: Tokyo 2020 – ick bin dabei (natürlich nur, wenn dann nich jerade Ferienlaja is, Prioritäten sind ja wichtich!)
Nun aba mal zum eijentlichen Thema, janze sechs sportive Sportlichkeiten wurden heute bestritten. Gleich am frühen Morjen rief Verzieher Thommy die drei jemeldeten Thiems zum Biech-Volleyballfeld. Eijentlich sollte ditt Turnier schon am Dienstach jespielt werden, aba den Verziehers war erst Montagabend uffjefallen, dass jar keen Volleyball mehr im Ballschrank war. Also hatte Paule die Uffjabe mal eenen neuen zu koofen, watt er am Mittwoch mit Brawur erledigte. Zum Spiel traten dann die drei Thiems „Die kleinen Teufel“, „Rettet die Delfine“ und „Deutsche Bahn“ an. Nee, unsa kleener Lokfan aus Bärlin hatte keene Anmeldung zum Volleyball abjejeben, ditt Thiem hatte wohl selbstkritisch damit uuff die eijene Unpünktlichkeit anjespielt. Ick kann euch sajen: Es waren hart umkämpfte Mätches. Am Ende mussten sich jedoch die Thiems von Schwester Agnes und ooch meen Thiem jeschlajen jeben. Meen Thiem hat allet jejeben, um den Titel ausm letzten Jahr zu vateidijen, am Ende haben wir ehrenvoll datt Bronzetreppchen erklommen. Nun ja, wir sind halt nich Bayern München und wollen den anderen ooch die Spiellust erhalten. Alladings kam zwischendurch eher Spielfrust als -lust auf. Eener der Jungs und selbst ernannter Volleyball-Vollprofi zeigte sich mit der Spielerei der etwas Unerfahrenen so unzufrieden, datt er lieber jejen den Ball trat statt Volleyball zu spielen. Im Erjebnis hatte der neu jekoofte Ball nen Riss in der Außenhülle. Wejen diesa Unsportlichkeit wurde foljerichtig die Disqualifikation vakündet. Nun ja, über die Laune von olle Paule, der den Ball jerade mal 24 Stunden vorherjekooft hatte, will ick mal janz schweijen. Wie ooch imma, wir ließen uns ooch unter widrijen Umständen nich hindern und spielten die Mätches erfolgreich zu Ende. An diesa Stelle volle Konggratuläschens an die Deutsche Bahn unter eenem großen Leipzija Lokführa als Cheffe.
Ditt war natürlich längst nich alles. Ebenfalls am Vormittag wurden ditt Bettminten-Turnier und ooch BaoBao fertig jespielt. Beim Bettminten siechte bei den Kleenen, meen Lieblingstierkumpel aus Bärlin (er is kleen und schlank, ditt Tier eher dick und jroß), bei den Jroßen rehabilitierte sich der Volleyballzertreter mit einem sportlichen Erfolg. Im BaoBao-Turnier holte sich een Bärliner Mädel mit einer umjedrehten Tankstelle im Namen, die janz neu bei uns mitfuhr, den Titel vor den alten Häsinnen und Häsen. Respekt!
Ooch nach dem Mittagessen jing es munta weita. Ditt Spitzenturnier der Verziehers, Kevin versus Thommy, - een Hit seit vielen Jahren - war anjesetzt. Dafür hatten wir bereits am Dienstach beim Thiemwettbewerb janz viele Wasserbomben jefüllt, die nun die beeden Verziehers in ihrer eijenen Interpretation von Ball üba die Schnur sich jejenseitig zu- bzw. bewarfen bis sie platzten. Also die Ballons, nich die Verziehers. Ick habe traditionell Thommy, die Daumen jedrückt, dem is die Niedalaje imma sicha, aba ick mag Außenseitas. Nun sind aba nich viele so fairpplayich wie icke, so datt Verzieher Kevin seinen Siech mit 30 Eis an seine Fäns und Fäninnen feiern muss. Er soll schon bei Sigi um Kredit jebettelt haben, wie olle Otto mir mitteilte.
Bald darauf folgte ditt zweete Mega-Iwent des Tajes: unsa Neptunfest. Nach den juten Erfahrungen vom letzten Jahr ham wir wieda janz im Sinne der Völkafreundschaft mit der unjarischen Gruppe zusammenjetauft. Datt erfordert viel Jeschick, muss doch von Ozeanisch in Deutsch und dann in Unjarisch übasetzt werden, damit ooch die richtijen Täuflinge den Weg in Neptuns Reich finden. Neptuns Jefolge zeugte uff jeden Fall von viel Elejanz. Allen voran natürlich Neptun selbst, der auf eener schwimmenden Insel zu uns wartenden Landratten stieß, begleitet von seinen Leibwächtern Plitsch und Platsch, die mit scharfen Wasserpistolen für Neptuns Sicherheit sorgten. Bereits am Strand wartete der weitere Hofstaat des Meeresgottes. Anjeführt vom Güldenen Prinzen, Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Wasserwurzel von und zu (oder so), der nach eijenem Bericht der Adoptivsohn von Neptun war. Ihm zur Seite standen zwee zauberhafte jroße Nixen, Fiona Feuerqualle und Luna Laguna, die beede aus Thüringen herbeijeschwommen waren. Farbecht begleitet wurden sie vom Ärfurter Häscher Franz Feuerfisch und dem zittrigen Azzuro-Aal aus Leipzig. Der Thiemchef der Häscher hörte uff den Namen Rudi Regenbojenfisch und war so schrill, wie der Name vermuten lässt. Kaum war der Bejrüßungsjubel von uns verklungen, jingen die Häscher ans Werk und fingen neues Reinigungspersonal für den Balaton, den wohl einije von uns janz schön verunreinigt haben müssen. Zukünftig jehören deshalb een spleeniger Labyrinthfisch, eene uffjeweckte Anemone, een zappeliger Zander, een strahlender Seestern, een knuffiger Kugelfisch, eene quirlige Sprotte und een mauliges Meerneunauge zur Neptun-Crew. Sprotte und Labyrinthfisch wurden übrijens uff Wunsch der eijenen Eltern jetauft. Mann, mann, mann ey. Wer solche Eltern hat, freut sich vamutlich schon im Januar uff unsere Verziehers. Natürlich wurden ooch zwei Unjarner jetauft. Die junge Dame hört jetzt uff den Namen Dinamikus Sellö (dynamische Meerjungfrau), der männliche Kollege heeßt nun A Labda Reformátora (Ballkünstler). Jut, wa olle Otto, meen Unjarisch wird ooch imma besser!
Nun dachten wa, Neptun hat jenuch – aba weit jefehlt. Wie der joldene Prinz vakündete wollte Neptun nich nur Reinijungspersonal, sondan ooch noch ne neue Frau bei uns erwerben. Und, Wolle und Emmerich, ihr werdet es nich glooben, ausjerechnet Schwester Agnes erwählte er sich und nahm sie als Pinke Paradiesqualle zur Anjetrauten. Schwester Agnes wirkte ziemlich überrascht, ließ sich jedoch nach kurzem Widerstand sehr bereitwillig mit Meereswürmern von olle Neptun füttern. Da war natürlich die Bejeisterung aller Orten sehr jroß!
Und wenn ihr gloobt, dass es ditt war: Pustekuchen! Die Verziehers beschlossen uns nach dem Abendbrot noch zu eener Wasserstaffel in den Balaton zu schicken. Flaschenfüllen mit Spritze war anjesagt, dabei mussten fuffzig Meter zwischen Strand und Verziehers zurückjelegt werden, natürlich quer durch den Balaton. Ick saje euch, nach so eenem Tach wollte icke eijentlich nur noch streiken. Vielleicht nahmen deshalb drei der Thiems die von Sigi uffjestellten Rejeln nicht so jenau und mussten mit herben Punktabzüjen leben. Danach durften alle noch weiter planschen, icke bin jedoch direkt an Ottos Kompjuter jestürmt, um euch die Sportnjus zu übabringen. Und jetze haue icke mich direkt uffs Ohr, zu viel Sport kann es offensichtlich sojar für eene Sportskanone wie mich jeben. Vielleicht warte ick doch noch een bisschen mit Olümpia?
Es schläft euch herzlich, euer Gottlieb
Liebe Daheimgebliebene,
der Tag heute war ein reines Abenteuer für uns alle.
Er begann eine Sunde später als sonst, aber dafür mit viel Musik und einem Teamtanz in Pütjama und Nachthemd auf dem Flur. Das ganze Haus bebte von den Bässen, die Luft war angefüllt von unbeschreiblichen Düften und Kinder- und Verzieherlachen. Nur zwei rissen die Songs nicht aus dem Bett. Und es gab in einem Jungszimmer eine Entdeckung. Die größeren Jungen müssen wohl großes Heimweh gehabt haben und ihre Mama zum Kuscheln vermissen. Jedenfalls haben sie zwei Betten zusammengeschoben und gleich mal zu dritt darin geschlafen. Kulle, Pippin und Gottlieb haben daraus gleich eine absolut spitzenmäßige Idee entwickelt. Wenn wir in allen Zimmern die Betten zusammen schieben, schaffen wir weitere Schlafmöglichkeiten für ca. 40 Kinder. Wir könnten folglich nächstes Jahr statt mit 65 mit mit mehr als 100 Kindern zusammen Ferien erleben. Wir werde das mal in Berlin vorschlagen. Bin gespannt, ob die Erwachsenen auch so ökonomisch und nachhaltig denken wie wir.
Erwartungsfroh und gut gelaunt ging es zum Frühstück und anschließend zum Rucksack packen. Zumindest bei den meisten Kindern. Einige kleine schwache Kerlchen besitzen nämlich gar keinen. Sie schleppen immer ihr halbes Eigentum in einer riesigen Umhängetasche mit sich rum. Die schlägt ihnen zwar beim Laufen gegen die Knie, aber es passt ordentlich was rein.
Abfahrt in Richtung Tapolca war um 11.30 Uhr. Also blieb uns noch genügend Zeit, Taschengeld am Bankschalter Sigi zu wechseln, Tischtennis zu spielen, unsere Basecaps zu suchen und vielerlei mehr. Dann war es endlich soweit. 82 Personen und ein Kleinkind (die neu angereisten Ottokars wollten auch unbedingt mit) bestiegen 2 Reisebusse und ab ging die Fahrt.
Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt entstiegen wir unseren Fahrgelegenheiten und spazierten erst einmal ein Stück durch die Stadt zu einem Mühlensee, um im Schatten großer Bäume auf den Einlass in der in Europa einzigartigen barlang zu warten. Paule und Sigi erledigten alle Formalitäten und dann ging es im Abstand von 20 Minuten in 2 Gruppen hinein in das erste Abenteuer des Tages. Nach einer interessanten Führung in englischer Sprache (überall gab es deutsche Beschriftungen) und einem Kurzen 3D- Film ging es in die Seehöhle. Man war das toll. Immer zu dritt konnten wir durch die Höhle paddeln. An manchen Stellen war es so eng, dass wir uns ganz klein machen mussten und mit den Händen das Boot weiterbewegten. Allen es das riesigen Spaß gemacht. Nur ein großer Goldkettenträger war vom Geschrei und Geschrei einer kleinen Blondine aus dem Heinrich - Heine - Viertel in Berlin genervt.
Schnell wurden noch Münzen geprägt, Fotos ausgedruckt und Eis gekauft und dann ging es weiter zum nächsten Ziel nach Sümeg. Ritterspiele und ein mittelalterliches Abendessen erwarteten uns. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Spielplatz ging es dann in die ausverkaufte Kampfarena. Die älteren Mädchen erneuerten schnell noch ihr Mäkab und ihre Frisuren. Sie wollten den schönen Rittern gefallen. Hat aber nicht wirklich geholfen. Nur zwei Mädels gelang es, eine von den Siegern geworfene Blumen abzufangen. Es waren nämlich zig kleine Prinzessinnen da. In rauschenden langen Gewändern und mit Krönchen.
Ich befürchte schon, die Koffer werden nächstes Jahr noch größer. Selbst der kleinste Knabe aus Berlin will nächstes Jahr als Prinzessin verkleidet zu den Ritterspielen kommen.
Zu Beginn erzählte ein Ritter eine Geschichte, die keiner von uns verstand, weil sie in ungarisch war. Sogar der ungarische König Matyas mit Frau und Kind kamen in einer Kutsche angebraust, um dann tolle Pferdedressuren, mongolische Reiterkünste und ein Tanz mit einem Schmetterling und einem Pferd zuzuschauen. Nachdem sich die beiden umtanzt hatten, wurde aus ihnen Pegasus. Bin mir aber nicht sicher, ob das auch alle anderen so interprätionieren wie ich.
Und dann begann das Ritterspektakel. Drei ungarische junge Ritter (die alten der vergangenen Jahre scheinen entweder zu gebrechlich geworden zu sein oder sich gerade auf Kreuzzug zu befinden) kämpften gegen 2 mongolische und einen italienischen Ritter. Anfangs führten die Mongolen ganz klar. Das durfte natürlich nicht sein. Deshalb schummelten die Knappen beim Lanzenstechen und schon gab es zum Schluss ein Unentschieden. Na zumindest ging es friedlicher zu als so manches mal bei uns.
Inzwischen hatten wir alle riesigen Hunger. Das Ritteressen kam also gerade zum richtigen Zeitpunkt. Suppe, große Keulen von Hahn und Gans, Salat, gebackene Kartoffeln und zum Schluss noch Kuchen. Wer da nicht satt geworden ist, ist selbst dran Schuld. Wir durften nicht nur, nein wir mussten mit den Fingern essen. Endlich mal keine Ermahnung zum Thema "Wie esse ich ordentlich?". Schließlich schmissen die Ritter im Mittelalter sogar alle Knochen und so auf den Boden oder hinter sich.
Die Verzieher*innen waren übrigens fast die ganze Zeit sehr angetan vom disziplinierten Verhalten der Gruppe. Sigi sagte noch ganz laut, dass es alles super geklappt habe. Das hätte sie besser nicht tun sollen.
Unser Bus hatte in Keszthely ein Problem. Die Kupplung des Busses funktionierte nicht mehr? Was nun?
Kein Problem. Der zweite Bus wartete und da die großen Jungs das Kuscheln schon in der Nacht geübt hatten, rutschten alle zusammen und die ersten 3 Teams inklusive fönök und fönök nöi stiegen um. 20 Minuten später waren wir wieder glücklich zurück in unserem Quartier.
Inzwischen sind alle in ihren Betten und ich werde mal den Staub und Schweiß des wunderschönen Tages abduschen gehen.
Ich wünsche euch schöne Träume. Jò aludni.
Euer Otto
Jó estèd meine lieben Freunde und Freundinnen!
Heute morgen weckten uns nicht nur die glockenhellen und liebevollen Stimmen unserer Verzieher*innen, nein die Sonne kitzelte uns in den Nasen und versprach bereits am frühen Morgen einen wunderbaren Sommertag.
Ich begab mich also beizeiten nach unten, um den Läuferinnen bei ihrer morgendlichen Fitnessrunde zuzuschauen. Doch ich wartete vergebens. Bis gestern dachte ich noch, bei grauem Himmel und Wind wollen sie ihren Täng schonen, aber nun? Alle guten Vorsätze sind dahin. Sie pfeifen auf ihre Bikinifiguren, futtern Baumkuchen und andere Leckereien und genießen die Ferien. Auch mein Kumpel Pippin hat das Laufen aufgegeben. Er horcht lieber länger an der Matratze. Klar, die langen nächtlichen Gespräche fordern ihren Tribut. Mit den Vorsätzen ist das sowieso so eine Sache. Wer kennt das nicht. Schlapperplapper zum Beispiel. Sie stellte vor einigen Tagen fest, die Hose drückt. Und dann erklärte sie, ab sofort keine Streifenhörnchenstullen mehr essen zu wollen und auf allen Zucker zu verzichten. Hihihi. Paule hatte Recht. Schon am nächsten Tag geriet doch ganz aus Versehen ein Baumkuchen in ihr Zimmer. Verderben lassen wollte sie ihn nicht. Sehr vernünftig, wenn ihr mich fragt. Ein bisschen Spaß sollte das Essen auch machen. Ich habe auch immer mal einen guten Vorsatz, der ein Vorsatz bleibt. Zum Beispiel, ich möchte nicht mehr so viel ausplaudern und beim Thema bleiben. Wie mir das gelingt, merkt ihr gerade.
Aber jetzt!
Der Vormittag begann nach dem Frühstück mit einem Teamwettbewerb. Und welch ein Wunder, alle, wirklich ALLE Kinder beteiligten sich mit großem Eifer daran. Lockmittel Marshmallows und Yoghurtfrüchtchen haben gewirkt.Die wurden mittels Zahnstocherbalanciererei über eine Strecke von ca. 15 Meter transportiert. Das war gar nicht so leicht. Da wir aber im Anschluss die Sachen gemeinsam aufessen durften, gaben wir uns besonders große Mühe und nur ganz wenige landeten auf dem Boden.
Danach ging es für alle an den Strand. Baden, basteln, chillen, flörten......, einige gingen noch kurz in die Stadt zum Geld wechseln. Beim Mittagessen vermissten wir dann den langbeinigen Pechvogel aus Berlin. Die Gerüchteküche kochte. Krankenhaus war in aller Munde. Doch wie das so mit Gerüchten ist. Aus einem verletzten Zeh wurde fast eine Amputation. Dabei war es alles gar nicht so schlimm. Sie lebt, lacht und kann sogar alle Spiele an Land mitmachen.
Das bewies sich dann auch gleich im folgenden Teamwettbewerb. Für heute die Nummer 2, an dem sich auch alle beteiligten. Diesmal gab es 6 Stationen mit unterschiedlichen Aufgaben zu bewältigen. Und es war für jedes Talent etwas dabei. Zielwerfen auf eine Scheibe, Becherturm, Säckchen durch ein Loch in einem Brett werfen, mit Wasserpistolen Bälle von einem Stäbchen wie beim Golf (keine Ahnung wie die heißen) schießen, Wasserbomben in einer bestimmten Zeit füllen und möglichst viele Wörter aus Buchstaben legen. Wobei Pippin mit den Golfballnadeln die schwerste Aufgabe hatte. Er musste sie immer wieder aufbauen und sah danach wie ein ziemlicher Dreckspatz aus. Schwester Agnes bewies die Nützlichkeit mitgebrachter Smartphones. Kopfrechnen ist nicht so ihr Ding. Ottilie hatte es da wesentlich leichter. Sie musste nur bis 4 zählen können. Kulle rechnete in Zehner- und Hunderterschritten und Schlapperplapper hielt eine Stoppuhr. Gottlieb, der ja mal Professor werden wollte und ein Oberschlauer ist, stoppte die Zeit und brauchte keinen Duden, um die richtige Schreibweise der Wörter zu erkennen.
Nun fragt ihr euch wahrscheinlich, ob Paule und ich auf der faulen Haut gelegen haben. Nein, das war nicht so. Paule bewachte die Melonen und bereitete die Aktion Streifenhörnchen vor, ich war mit der Kamera unterwegs, um alles auch im Bild festzuhalten.
Und dann kam der absolute Höhepunkt des Tages. MELONENWETTESSEN !!!
Ca. 35 Teilnehmer*innen futterten was so in 30 Minuten möglich war. Sie schmatzten und bekleckerten sich von oben bis unten. Doch es schmeckte und die Stimmung war gut. Leider konnte ich die Sieger noch nicht in Erfahrung bringen. Das melde ich euch nach.
Und schwupp die wupp, der Tag war vorbei. Inzwischen sind alle in ihren Zimmern. Die dicken Bäuche vom Wettessen sind wieder schlank. Mal sehen, was ich bei meinem abendnächtlichen Gang über die Flure und bei der Verzieherberatung heute noch so Neues erfahre. Ich werde berichten.
Also, bis morgen.
Euer Otto
Liebe Elternteile!
Der zweite Montag ohne eure Lieblinge liegt hinter euch. Habt ihr schon große Sehnsucht nach ihnen? Vermisst ihr bereits ihre freudigen Gesichter beim Weckruf und beim Frühstück? Oder die ständigen Diskussionen ums Aufräumen und Ordnung halten? Nein? Ich denke, sie vermissen euch auch nicht allzu sehr. Zumindest gibt es keine tränennassen Kopfkissen. Das wollte ich unbedingt mal los werden.
Also, heute schien bereits seit dem frühen Morgen die liebe Sonne. Endlich! und wir hatten das absolut beste Wetter, dass man/frau für eine Segelpartie auf dem Balaton braucht.
Nach dem Frühstück ging es los. Die Kleinen dachten, Käptn Iglu (ihr erinnert euch?) würde uns mit einem großen Segelboot voller Fischstäbchen abholen. Na ja, woher sollen sie es auch besser wissen.
Die ganze Kinderschar versammelte sich pünktlich mit Badesachen, Trinkflaschen und Smartphones bewaffnet vor dem Haus und machte sich abmarschbereit. Plötzlich brauste ein ungarischer Kleinwagen vor, bremste scharf und ein braungebrannter älterer Herr entstieg ihm. Er begrüßte Sigi mit Küsschen und Umarmung, was Schwester Agnes ziemlich böse gucken ließ. Klar, Yuri unser bester Skipper ist schon seit Jahren ihr Schwarm. Und nicht nur heimlich.
Doch was wollte er hier? Warum war er nicht auf seinem Boot? Die Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Eine ziemlich große rote Lok rollte auf unser Grundstück und olle Paule dirigierte alle Kinder in die Anhänger. fehlten bloß noch die Mütze, Trillerpfeife und Schaffnerstab. Der älteste Berliner Junge durfte vorne in der Lok mitfahren, was bei dem jüngsten Berliner zu einem großen Protestgeschrei führte. Schwester Agnes verzichtete auf den Luxus der Bahnfahrt und stieg zu Yuri ins Auto. Aber Wolle (für alle, die es nicht wissen, er ist der zuhause gebliebene Dauerlover von ihr) eine mitgereiste Mama hat die Aufsichtspflicht übernommen. Es gab also keinen Grund zur Sorge. Zumindest noch nicht.
Nach kurzer Fahrt in den berühmten Ort Fonyòd, errichteten wir unser Basislager in einem Schwimmbad unweit des kleinen Yachthafens. Die Teams wurden in jeweils zwei Gruppen aufgeteilt, so dass die Verzieher*innen in den Genuss einer doppelten Segelpartie kamen. 4 Boote segelten immer mit 5 Mädchen und Jungen und einem Verzieher an Bord für 1 Stunde auf dem Balaton. Das hat allen Riesenspaß gemacht. Ich glaube, nur 3 Jungs hatten Angst, es könnte ihnen wie auf der Titanic gehen und blieben lieber die ganze Zeit am Strand.
Die Wartezeiten verbrachten wir mit Schwimmen, Federball spielen, den Kiosk stürmen und Burger, Langos und Eis essen. Auch irgendwelche Wehrwölfe, Hexen, Hellsichtige, Bauern und so verkürzten uns die Zeit bis zur Rückfahrt. Klar, die Smartphones waren auch immer in Betrieb. Sogar zum Schwimmen mussten die armen Dinger mit. Sie wurden in so eine Art Zippertüten gepackt und hatten Hochleistungen zu vollbringen.
Inzwischen war schon wieder Streifenhörnchenzeit und alle stürmten die Schmierstation am Ufer. Bei 27 Grad Lufttemperatur machte das Baden endlich wieder richtig Laune. Einige bastelten dann auch noch am Strand.
Es war also ein richtig schöner Tag. Alle schienen gut gelaunt und entspannt. Aber die Verzieher*innen hatten sich zu früh gefreut. Es scheint so, als würden einige Kinder glücklich machende Erlebnisse nicht verkraften. Waren es nach dem Kletterpark die Jungen, so mussten heute die Mädchen nachziehen.
Ich möchte euch nicht beschreiben, was in zwei Mädchenduschen konkret passiert war. Und es war natürlich auch keine unserer Mädchen. Nur so viel, Schwester Agnes, Ottilie und Schlapperplapper hatten Mühe, ihre Streifenhörnchenbrote im Magen zu behalten. Ich habe gleich mal 2 Herpestabletten eingeworfen, nur Kulle, Gottlieb und Pippin blieben verschont, die waren noch am Strand. Zum Glück haben wir Paule. Der hat die Sauerei in Ordnung gebracht. Und nachdem er das beim Schlafengehen noch einmal in den Toiletten der Mädchen getan hat, verdient er sich einen Orden und eine Prämie.
Schwester Agnes und Schlapperplapper verarbeiten ihr Trauma jetzt in einem Garten mit dem Therapeuten Tàmas. Pippin, Paule und Ottilie warten in unserem Geheimquartier auf mich. Wir wollen uns jetzt mal was überlegen, wie wir die Übeltäterinnen überführen können.
Deshalb mache ich jetzt Schluss.
Jò aludni.
Euer Otto
PS. Ein lustiges Gespräch heute Abend zwischen unserer Ottilie und dem jüngsten Knaben aus Berlin nachdem die älteren nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt durften.
"Warum hat Mama mich nicht 2 Jahre früher bekommen? Sie waren doch da schon zusammen. Dann wäre ich älter und dürfte auch in die Stadt gehen."
Einen schönen Sonntagabend meine lieben Fän*innen!
Stellt euch vor, es ist Sonntag und ihr werdet früh um 7.45 Uhr besonders liebevoll geweckt. Wie fühlt ihr euch da so? Also liebevoll ist echt ehrlich gemeint. 7.45 Uhr auch..... So manch ein Nachtschwärmer hatte Mühe, die Äuglein aufzumachen.Doch trotz teilweise morgenmuffliger Stimmung erschienen alle pünktlich zum Frühstück.
Das ist übrigens die einzige Mahlzeit am Tag, wo die Verzieher*innen mit unserer Geräuschkulisse sehr zufrieden sind. Wir schlafen ja auch noch fast und die wenigsten Leute reden im Schlaf.
Der Vormittag war eigentlich ganz relaxt. Das Tischtennisturnier wurde beendet und auch die Uno-Begeisterten ermittelten in zwei Altersklassen ihre Sieger. Außerdem wurde noch Badminton gespielt und die Bao Bao Steine klapperten was das Zeug hält.
Ganz nebenbei beobachteten wir die neu angereisten ungarischen Kinder bei ihren ersten Teamspielen. Die machen auch ganz lustige Sachen. So mussten alle ohne sich loszulassen durch ziemlich kleinen Reifen schlüpfen. Ich denke mal, wir bräuchten deutlich größere.
Gestern sind übrigens weitere Ottokars angereist, die ihr Quartier ganz in der Nähe unseres Objektes aufgeschlagen haben. Sie machen Familienurlaub, ließen es sich aber nicht nehmen, gleich heute mit den Kindern ganz tolle Sachen zu basteln. Bei dem Riesenandrang brauchten Sigi und Ottilie auch unbedingt tatkräftige Unterstützung. Lasst euch mal überraschen, was eure Lieblinge Tolles mit nach Hause bringen werden.
Der Vormittag verging also wie im Flug und nach dem Mittagessen stand dann wieder Teamwettstreit auf dem Programm. Erst der Teamtanz und dann wurde die Aufgabe bekannt gegeben. Farbrällie oder so ähnlich.
Also, das ging so. Erst einmal musste sich jedes Team ein Pseudonüm überlegen. Da kennt ja unser Einfallsreichtum keine Grenzen. Gegeneinander starteten Team Wolf, Team Uhu, Team Miami, Team Schnuck, Team Suschie und Team Fufu. Wir hatten die Aufgabe durch Würfeln ausgeloste Zahlen auf dem riesigen Geländer zu finden, auf deren Rückseiten verrückte Farben und Zahlenkombinationen standen. Die mussten wir uns merken und bei Sigi ansagen, dann gab es eine Aufgabe und wenn wir die erfüllt hatten, durften wir die nächste Zahl würfeln.
Ich kann euch überhaupt nicht beschreiben, was dann los ging. Wir durften uns nur mit unseren Teamnamen rufen. Das gab ein Gebrülle. Und Gerannt wurde ohne Pause. Na ja, zumindest fast. Aufgaben waren zum Beispiel:
Dichtet eine Strophe für die Melodie von Fuchs du hast die Gans gestohlen! Sagt eure Namen rückwärts auf! Knotet alle eure Socken zusammen! (Das war besonders schön für uns. Dieser Geruch nach Käse....) Malt euch an, dass ihr als Team gemeinsam erkennbar seid! Sammelt ohne zu reden Naturmaterial und baut eine Skulptur!
Das war jetzt nur ein kleiner Auszug der Aufgaben. Die Kinder waren überwiegend sehr motiviert und engagiert. Ärgerten sich über zu kleine Zahlen beim Würfeln und eiferten trotzdem um die Wette. Doch es zeigte sich auch, dass in einigen Teams Teamgeist nicht ausgeprägt war. Einige wenige beteiligten sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr am Spiel. das machte die anderen richtig wütend. Kann man ja auch verstehen, oder?
Also, Team Wolf hat alle um Längen abgehängt. das Schlusslicht bildete Team Suschie. Habe mich belehren lassen, dass sie Sushi hießen. Vermute mal, dass der Genuss von diesem Zeug nicht für ausreichend Kondition sorgt.
Die Auseinandersetzungen in 3 Teams wurden dann gemeinsam mit Sigi von den betroffenen Kindern besprochen, Lösungen für den besseren Umgang miteinander gesucht und alte Streitigkeiten beendet. Ihr seht, wir lernen hier auch ganz wichtige Dinge. Von wegen Ferien sind nur zum Chillen da.
Den Nachmittag verbrachten wir dann am Strand und im Balaton. Nur die leckeren lekvàr- und Mokusstullen lockten uns aus dem Wasser.
Nach dem Abendessen, es gab leckeren Nudelauflauf, wurde dann gespielt, gequatscht, weiter geflörtet und die ganz Großen durften noch einmal in die Stadt.
Jetzt ist weitestgehend Ruhe eingekehrt. Die viele Bewegung an der frischen Luft macht ganz schön müde.
Mein Kumpel Pippin ist übrigens deshalb in den vergangenen Tagen schon mal auf dem Klo eingeschlafen. Keine Sorge, es war nur ein kurzes Nickerchen und runterfallen konnte er nicht, die Kabinen sind dafür zu klein. Ottilie ist da cleverer, sie schließt immer mal am Tisch die Augen und tut so, als würde sie intensiv nachdenken.
Ich werde mich heute auch früher in mein Bettchen legen. Morgen steht wieder ein aufregender Tag auf dem Plan.
Bis denne.
Euer müder Otto
PS: Heute ist der erste Zimmerschlüssel verloren gegangen. Mal sehen, ob wir den im nächsten Jahr wiederfinden.
Und, ich würde euch sooo gern von den Flörtereien und Paarbildungen ausführlicher berichten. Aber erstens gibt es Datenschutz und zweitens komme ich bei der Vielzahl langsam aber sicher nicht mehr hinterher.
Allerdings eins ist sicher. Meine besten Kumpels und Kumpelinen sind daran nicht beteiligt. Wir haben uns sowas wie Blutsbrüderschaft geschworen. Allerdings ohne Blut, damit Kulle und Pippin nicht aus den Latschen kippen. Da ist Flörten und Liebe tabu.
Üdvözlöm kedvesem
Heute schreibe ich wieder höchstpersönlich. Mein Kumpel Gottlieb war gestern als rasender Sportreporter einfach mal die bessere Wahl. Er ist nämlich in dem Dschanger der Beste. Zumindest in der Theorie.
Die Frage in der Überschrift konnten mir alle Mädchen und Jungen, die ich danach befragte, nicht beantworten. Selbst die oft gereisten Ferienlagerdauerbesucher*innen nicht.
Ich bin sicher liebe Mamas und Papas und alle anderen Angetrauten, dass ihr das aus eurer schon ziemlich lange zurückliegenden Jungendzeit in jedem Fall wisst. Vielleicht solltet ihr vor dem nächsten Feriencamp mal einen Brief (ich hoffe, ich habe das richtige Wort gefunden) machen mit euren lieben Kleinen.
Und für alle, die keinen Erklärer zur Hand haben, Bergfest heißt, ab jetzt geht es mit uns bergab. Wir haben unseren Gipfel überschritten.
Aber das interessierte heute niemanden. Es gab viel wesentlichere Ereignisse. Gehe ich mal besser chorologisch, also ich meine der Reihe nach vor.
Der Tag begann mit einem sensationellen Wecken. Selbst die Nachbarn im Gebäude des Nebengrundstückes hatten noch etwas davon. Wir (also meine Kumpels und Kumpelinen Ottilie, Schwester Agnes, Schlapperoderplapper, Gottlieb, Pippin, Kulle und ich) hatten im Schweiße unseres Angesichts die Diskoanlage ins Obergeschoss befördert, unsere bereits bewährten Musikinstrumente gestimmt und los ging es. Mit schauerlich schönem Gesang und wunderbaren Tanzmuufs weckten wir die Bewohner*innen eines jeden Zimmers einzeln. Die Freude könnt ihr euch bestimmt vorstellen.
Bei den Mädchen hatten wir keine so großen Überraschungseffekte erzielen können. Die waren bereits seit 6 Uhr unterwegs, um sich für ihren obligatorischen Besuch des Pullovermarktes in Fonyòd zu stylen.
Und ja, nach dem Frühstück zog die Karawane bestehend aus 38 hochmotivierten Kaufwütigen in Richtung Bahnhof. Schwester Agnes führte den Zug an, ausgestattet mit einer riesengroßen funkelnagelneuen Shoppingbäg.
Auch Ottilie und Schlapperplapper waren in den vorderen Reihen zu finden. Gottlieb lief leicht beschämt ebenfalls mit. Doch er war ja nicht der einzige Mann auf der Jagd nach dem ultimativen Schnäppchen.
Die anderen vernünftigen, sparsamen oder aber zu jungen Kinder wollten eigentlich zum Trampolinspringen. Leider begann es aber immer wieder leicht zu regnen. Es fiel also sprichwörtlich ins Wasser. Sigi meinte, die Unfallgefahr wäre viel zu groß auf einem nassen Trampolin. Und bei dem einen oder anderen Tolpatsch unter uns wird sie damit wohl Recht gehabt haben. Wir nutzten die Zeit zum Tischtennis und Monopoly spielen, bastelten, quatschten und als dann irgendwann nach dem Mittag die Sonne durch die Wolken kam, ging es natürlich ins Wasser.
Zur Streifenhörnchenzeit waren die Einkäufer*innen immer noch nicht zurück. Ihr Zug hatte Verspätung. Das ist hier genauso Tradition wie bei uns zuhause. Und ich war überzeugt davon, dass Schwester Agnes und Ottilie so viel eingekauft hatten, dass der Zug sein Tempo verringern musste, um einem Achsbruch zu umgehen.
Könnt ihr euch meine Erstaunen und meine Verwunderung vorstellen, als ich bei Rückankunft der Beiden keine gefüllten Taschen, Beutel und Kartons entdecken konnte? Was ist denn da passiert? Keine 20 Paar Schuhe, nur ein Paar Sandalen und nicht einmal in Pink. Sie brauchten dringend meinen Trost.
Die anderen Kinder hatten den Markt genutzt, um sich die Bäuche mit Langòs, Baumkuchen, Eis und anderen Leckereien voll zu schlagen. Das brachte mich auf den Gedanken, dass unser abendliches Grillfest ganz relaxt ablaufen würde, weil ja zumindest die Hälfte der Teilnehmer*innen obersatt war. Auch das war ein Irrtum. Paule stand mit Dschinni bereits ab 18 Uhr am Grill und briet was das Zeug hält, Puten- und Schweinefleisch (in thüringisch Rostbrätl) und Virsli. Er hüpfte wie Rumpelstilzchen um den Grill. Csoba, der tolle Küchenchef, hatte noch Ofenkartoffeln und Ofengemüse in Unmengen vorbereitet.
Man war das ein Ansturm, die meisten Kinder futterten wie die Weltmeister und die Grillmannschaft kam mit dem Braten kaum hinterher.
Vermutlich hatten Teamtanz und Teamwettkampf am frühen Abend für den Riesenhunger gesorgt.
Apro Popo Teamwettbewerb. Heute zeigte sich, wer der Mama oder dem Papa bereits beim Wäsche aufhängen geholfen hatte. Jeder von uns erhielt eine Wäscheklammer, mit deren Hilfe wir verschiedene Gegenstände möglichst schnell von Kind zu Kind weitergeben sollten. Fiel der Gegenstand herunter, musste man von vorn beginnen. Hört sich einfach an, aber macht das mal nach. Wenn ihr wisst, wie eine Klammer funktioniert und ihr außerdem noch rücksichtsvoll und behutsam seid, könnt ihr es vielleicht schaffen. Einige waren sehr geschickt, andere schusselig und unkonzentriert und es gab auch Kinder, die ihre Wäscheklammer nicht öffnen konnten.
Mein Appell an euch zuhause. Lasst künftig eure Kinder die Wäsche aufhängen. Da lernen sie was und ihr habt mehr Zeit für andere Dinge.
Inzwischen liegen alle wieder in ihren Betten. Ich war noch einmal am Ufer des Balaton. Der Wind ist ziemlich stark inzwischen. Da haben wir morgen große Wellen beim Baden.
Ich verabschiede mich. Schleiche mich zur Verziehher*innenberatung. mal sehen, welche Schwierigkeiten uns morgen bei den Teamwettkämpfen erwarten.
Genießt den Samstagabend.
Jò èszerkat. Euer Otto
Hallo liebe Zurückjebliebenen,
hier is olle Gottlieb, der rasende Reporta. Da meen Kumpel, olle Otto, vollkommen entkräftet in seinem Bett liegt, darf icke euch heute die aktuellen Sport-Njus ausm Ferienlaga übamitteln.
Heute war nämlich voll sportiv, ey. Nach dem Frühstück war zunächst mal der erste Teil des Wettkampfs „Wer findet seinen Becher wieda?“ ausjerufen worden. Alle Fußballarinnen und –balla mussten diese vorweisen, ehe sie um zehn Uhr zum funkelnajelneuen Biech-Fußballfeld am Hauptstrand vorjelassen wurden. Dort jing dann trotz Nieselrejen voll die Party ab: Drei Thiems, die Butterbirnen, FC Rewe und datt Tiehm Rettet die Wale, lieferten sich wilde Kämpfe um den Titel Ottokar-Futtboll-Schampignong 2019. Am Ende konnten die Walretter klar dominieren, während die Butterbirnen sich in eenem engen Mätsch knapp den zweeten Platz sichern konnten. Leider ließen sich dabei jewisse Verluste nich vameiden. Eene langbeenige Balinerin musste nach Kniebeschwerden pausieren, wurde dafür aba von eener anderen Berlinerin konsequent ver-treten. Datt heeßt, jerade die Hacken und Schienbeene der mitspielenden Jungs hatten nach dem Wechsel ordentlich zu leiden. Zwei Ärfurta prallten dann ooch noch unglücklich zusammen, aba Been und Hand hatten kaum Blessuren mittelfristig zu ertrajen. Auf jeden Fall allet sehr uffregend.
Interessant war ooch eene Ballrettungsaktion. Da ja so een Biech-Platz nunmal am Biech liegt, flog ooch eenmal der Ball in den Balaton. Alle waren sehr froh, dass eene Bärlina Zuschauerin sich bereitwillig zur Ballretterin erklärte. Unverständlich blieb jedoch, warum sie ditt gleich zu eenem umfassenden Schlammbad nutzte. Nun ja, Sigi erklärt uns immer ja, datt der Balaton-Schlamm sehr jesund sein soll, aber warum ditt Bärlina Medel dann die janzen Hosen voll davon hatte, verstehe icke trotzdem nich. Sigi sah ditt wohl ähnlich und beorderte sie jleich zur Homebäs und Dusche zurück.
Nachdem ditt Fußballturnier ausjefochten war, kamen mit einiga Verspätung die weiteren Ottokars anjeloofen und es jing direkt weita zum Langos essen. Für mich is ja Langos mit saure Sahne und Käse der Hit, aba och Ketchup mit Käse war sehr jefragt. Unsere Verziehas verteilten uns dabei so jut üba die eenzelnen Imbissbuden, datt es keenerlei Streit jab. Anders jedoch im Kämp.
Da war nämlich ordentlich Remmidemmi. Während nachmittags ditt Tischtennisturnier anlief und ooch Bettminten jespielt wurde, jingen Schwester Agnes und unser neuer Verzieher Jan voll oofeenander los. Nach kurzer Zeit waren ooch die anderen Vaziehers, allen voran Kevin und Thommy voll inwolwiert. Uns schwante schon Böset. So wie die sich zankten, verjaßen wir zum Teil glatt unsere eijenen Streitereien. Ick kann euch sajen: Wir waren alle sehr froh, als am Ende vom Thiemspiel enthüllt wurde, dass unsere Vaziehas ein Schauspiel, ooch so ne Art sportliche Wettstreit, vorführten. Sollte uns allen eene Leere sein, wie wir uns (anjeblich) benehmen und immer allen mit dem janzen Stress die Laune verderben. Dazu sage ick mal: Otto, Paule, Ottilie, Schlapper, Pippin und icke – wir streiten uns ja nie und da is immer allet supidupi. Aba es jibt schon een paar andere Kindas, die vielleicht watt daraus lernen konnten.
Apropos Thiemspiel: Sigi ließ uns heute Wassertransport mit Bechern üben (Becher-Suchaktion Teil zwo). Dabei stellte sich heraus, dass fast alle noch Becher hatten, aber einije ooch noch nie Becher hatten. Da frag ich mich schon: Watt haben die bisher jetrunken? Vamutlich war noch jenug Taschenjeld übrig um sich statt kostenlosem Wasser mit süßer Brause zu vergnüjen. Uff jeden Fall holte heute Thiem 5 unter Leitung von eener Bärlina Brüh-netten die meesten Punkte.
Zum Abschluss unseres sportiven Tajes, wurde dann noch dreimal der neue Ottokar-Tanz pärformt, ehe es endlich zum Abendessen jing. Kurzzeitig vamisste Mitstreiterinnen waren glücklicherweise nur ihren Smartfons zum Opfer jefallen.
Dann jing es nur noch ins wohlverdiente Bett. Icke werde jedoch noch nich schlafen jehen, weil jerade een schönet Balaton-Jewitter niedaprasselt. Pärfektes Nacht-Badewetter, saje ick euch, weil nich ma die Verziehers dann noch den Strand inspizieren. Ma gucken, ob icke noch een paar der Medels für Spontan-Baden jewinnen kann. ;)
Schlaft jut und Sport frei!
Euer Gottlieb
Ey Leute, wie versprochen heute der Text unseres Ferienlagerliedes. Hatte bereits vom Dichtungs- und Gesangswettbewerb berichtet.
Verzieher*innen:
1. Sonnenblumen sind ganz toll
hela hela lelu (wiederholt sich immer nach der ersten Zeile
die Jungs krümeln damit alles voll
Refr.: hela hela helu
Hela hela helali, hela hela helu, hela hela helali, hela hela lelu.
(Der Refräng wiederholt sich nach jeder Katastrophe.)
2. Wenn sie alles fallen lassen
müssen sie den Besen fassen.
3. Die Mädchen haben lange Locken
sie fönen sie bis 0 Uhr trocken.
4. Verzieher sein ist ganz schön schwer
immer kommen Kinder her.
5. Am Balaton wärs echt ganz schön
müssten wir nicht Wänster sehen. (für die Berliner Wänster ist thüringisch = Gören)
Team 1
1. In 10 Tagen sind wir schon weg
dann werden wir uns alle vermissen.
2. Am Balaton war es sehr schön
der Balaton war manchmal kalt.
Team 2
1. Der Balaton ist der beste See
an Muscheln schneid ich mir den Zeh
2. Saustall wollen wir nicht werden
das wär unser aller Verderben.
3. Das Essen schmeckt uns ziemlich gut
bei Ausflügen brauchen wir nen Knut.
Team 3
1. Sonnblumenkerne sind echt lecker
wir verstehn nicht das Gemecker
2. Kinder sein ist auch voll schwer
jetzt setzen wir uns zur Wehr
3. Die letzten Tage wars sehr kalt
doch es ändert sich jetzt bald.
4. Team Mimi das ist das Beste
die andren kriegen nur die Reste.
Team 4
1. Der Balaton ist ziemlich nass
da macht das Baden ganz viel Spaß
2. Die Verzieher geben sich echt Mühe
im Balaton schwimmen viele Kühe.
3. Alle Kinder springen rum
und rennen die Verzieher um.
Team 5
1. Segeln, Klettern und auch essen
im Teamspiel müssen wir uns messen.
2. In der Stadt gibts Souveniere
die kaufen wir für die Familie.
3. Auch wenn wir mal Scheiße machen
am Ende können wir alle lachen.
Team 6
1. Unterstuken ist nicht witzig
denn da werden viele pissig.
2. Beim Abendessen sind wir laut
der Verzieher böse schaut.
3. Sollt man in der Nacht nicht schlafen
werden die Verzieher zum Affen.
Am Besten wäre es, wenn ihr euch von euren lieben Kleinen das mal vorsingen lasst. Euch fallen ganz sicher weitere Ergänzungen ein.
Zum Beispiel:
Endlich seid ihr wieder da
das finden wir ganz wunderbar. (ist mir gerade so eingefallen.
Szia.
Euer Dichter Otto
Jò estèd liebe Elternteile und Großelternteile und wer heute noch so alles liest!
Eigentlich bin ich heute ziemlich müde und geschafft, aber ich möchte euch ja nicht mit lauter Fragezeichen im Kopf um eure geliebte Nachtruhe bringen. Also, was ich verspreche, das halte ich (im Gegensatz zu so einigen anderen Knaben)
Der Tag fing zumindest für mich und meine Kumpels Kulle, Gottlieb und Pippin super an. Einige Mitreisende haben sich gestern beschwert, dass sie nicht ganz sanft mit Musik geweckt werden, wie das zu Hause immer die liebe Mama macht. Das war unsere Chance. Endlich konnten wir beweisen, was wir so drauf haben. Wir sind schließlich Multitalente! Wir sind also extra zeitig aufgestanden (heute war wegen des Ausflugs schon offizielle Weckzeit früher), um unsere Instrumente zu stimmen und Pippins Stimme mit Leinöl zu schmieren. Und dann, pünktlich um 7.45 Uhr begann unser Konzert für leere Plastikflaschen, Waschschüsseltrommel und extraorbitant gutem Gesang.
Doch wir hätten es wissen müssen. Nur Kulturbanausen! Statt Beifall und Komplimenten gab es Geschrei und Gezeter. Na ja, zumindest waren alle wach.
Beim Frühstück machten einige kleine Jungs aus Berlin eine große Entdeckung. Käpten Iglu wirbelte auf der Terrasse und deckte die Tische ein. War das eine Freude. Ob es wohl gleich Fischstäbchen gibt? Klar, ich weiß natürlich, dass es sich um den Vater des Restaurantchefs handelte. Gehöre ja praktisch fast zur Familie. Aber ich bin ja gut erzogen und habe ihnen diese Wahrheit einfach mal vorenthalten, um ihre Freude nicht zu stören.
Mit ausreichend Proviant und Flüssigkeit ausgestattet startete unsere erste große Tagesexkursion. Mit zwei Bussen umrundeten wir erst einmal die Hälfte des Balaton, um nach Füzfö zu gelangen. Ich kann euch sagen, es gibt hier Ortsnamen, die kann ich nicht einmal lesen, geschweige denn aussprechen. Da bin ich richtig froh, dass ich den Ort des weltbesten ungarischen Kletterparks richtig aussprechen und mir auch merken kann. Ausgesprochen heißt er Füssföööö. Meine Eselsbrücke verrate ich euch aber nicht.
Um 11.30 Uhr langten wir also dort an und schlugen unser Quartier im Schatten auf einem Spielplatz auf. Paule bewachte die Klamotten und den leckeren Kuchen und wir konnten ungestört loslegen. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine begann mit dem Hochseilgarten, die andere mit der Sommerrodelbahn. Sigi ist von der vielen Herumrennerei, um alles zu regeln bestimmt 2 cm kleiner geworden. Ich sage nur Abnutzung.
Aber ich sage euch, mit der Entscheidung der ersten Kletter*innen, welchen Kurs sie nehmen wollten, zeigte sich, dass viele ihre wahren kräfte und Fähigkeiten total überschätzt hatten. Von 34 Mädchen und Jungen ließen sich fast die Hälfte mittendrin abseilen. 6 Wagemutige, dazu zählte auch mein Kumpel Kulle, hatten sich für den Profiweg entschieden. Nur zwei, ein langbeiniges Mädchen aus Berlin, was behauptet eine richtige Bergprinzessin zu sein und ein noch langbeinigerer Junge aus Berlin, der immer sehr ruhig und zurückhaltend ist, schafften diesen Meisterpfad tatsächlich. Auch mein Kumpel Kulle schwächelte irgendwann. Nach etwas mehr als der Hälfte verließen ihn seine koordinatorischen Fähigkeiten und er bekam seine großen Quadratlatschen nicht mehr aus den Kletterschlingen.
Irgendwann wurde dann gewechselt, die Kletterer gingen Essen fassen und dann rodeln, die Rodler klettern. Und jetzt kommt schon der erste Ärger des Tages. Pippin und die langbeinige Cousine der Prinzessin wollten auch den Profikurs klettern. Aber da haben die Verantwortlichen der Kletteranlage einen Strich durch gemacht. Weil im ersten Teil so viele schwächelten, trauten sie den anderen auch keine solche Leistung mehr zu. Ist echt blöd. Aber, die Profis der Kletterbahn hatten vermutlich die Nase voll vom Abseilen, konnten sie doch ihre anderen Aufgaben gar nicht mehr wahrnehmen. Die Beiden waren echt super sauer.
Zum Abschluss durften wir dann alle noch eine 80 Meter lange Seilbahn herunterrutschen. Manche Mädchen quietschten dabei wie meine Lieblingsgummiente in der Badewanne Zuhause.
Und schon ging es weiter am Nordufer des Balaton Richtung Westen. In Szigliget wartete ein Leckeres Abendmahl im Esterhàzi Pince auf uns. Wir hatten alle riesigen Hunger und konnten es kaum erwarten endllich die leckere Leberwurst, den Schinken und Käse, die Zwiebeln und das Knoblauch und so weiter zu genießen...... Doch wir hatten uns zu früh gefreut. Nicht dass ihr denkt, das Essen wäre schlecht gewesen. Nein, das war spitzenmäßig. AAABER, einige Jungen und Mädchen benahmen sich wie im...... Das möchte ich lieber nicht richtig beschreiben. Es war echt beschämend und auch ziemlich ekelig. Die Verzierher*innen waren total enttäuscht und sauer. Und meine Kumpels und Kumpelinen, eviele andere Mädchen und Jungen und ich natürlich auch. Schade, dass ein so schöner Tag so blöd zu Ende gehen musste.
Auf der Rückfahrt gab es viele schlafende Kinder. Und kein einziges brauchte eine Tüte.
Ich bin jetzt auch fix und fertig. Mache mich in mein Bett.
Gute Nacht.
Euer Otto
PS: Ottilie und Schwester Agnes waren übrigens clever wie immer. Für unsere nächtlichen Geheimtreffen haben sie ihre Brotbüchsen randvoll mit übrig gebliebenen Schmakazien gefüllt und heimlich mit in den Bus genommen. Sie lagern jetzt im Kühlschrank und werden dort bestimmt nicht sehr lange überleben.
Sigi hatte für heute einen Ausflug vorgeschlagen - der Ballatonmuseum.
Ich, Kulle, Schlapper und viele andere Wissensdurstige fahrten mit die ungarische Huschebahn und nicht mit dem Flugzeug, wie Sigi der gesagt hat.
Bei die Zugflug erfahrten wir so einiges über der Tümpel vor unserer Nase.
Geschichte und Geograffie war mit viele Bilda gut aklärt.
Der Wasser ist Lebensraum für Flora und Fauna, die suche ich dann bei Segelausflugzug.
Da ich Ferien, habe ich nicht so viel behalten. Naja, der wasser ist dieses Jahr zum baden da.
Bein nächsten Besuch erfahre ich dann noch vieles neues.
der Pippin
Einen wunderschönen Abend wünsche ich euch meine Lieben!
Der Mittwochmorgen begrüßte die Frühaufsteher*innen mit sehr viel kaltem Wind. Das hielt Sigi und Dschinni und natürlich mich aber nicht davon ab noch vor dem ersten Hahnenschrei zum Bauernmarkt zu fahren, um für uns leckeres Obst und Gemüse zu kaufen und gleich noch aus dem blauen CBA 10 Brote mitzubringen. Die Läuferinnen kuschelten auf dem Sportplatz, weil von der Kälte, immerhin hatten wir um 7 Uhr nur 17 Grad, ihre Muskulatur so hart geworden war.
Pippin hat sich an sein Vorhaben gehalten und Sport Sport sein lassen und sich noch einmal in seinem Bett umgedreht. Schließlich wollte er zum Ausflug nach Keszthely ausgeruht sein, um dort auch nix zu verpassen. Auch Kulle wollte unbedingt mit zum Balatonmuseum. Er war ganz scharf darauf, endlich Pippin die Balatonseekühe und Seekatzen zu zeigen. Schlapperplapper hatte sich auch angemeldet. Schließlich ist Keszthely die heimliche Hauptstadt vom Balaton, da kann frau doch ihre Klamotten ausführen. Außerdem wollten auch ganz viele andere Mädchen und Jungen mit. Da rechneten sich die drei große Chancen für einen Ferienlagerflört aus.
Hier gibt es nämlich inzwischen so einige Pärchen. Wer wird aber nicht verraten. Datenschutz! Ihr versteht?
Gottlieb, Ottilie, Schwester Agnes, Paule und ich wollten doch lieber mit dem Rest der Kinder im Ferienlager bleiben, um zu spielen, zu basteln, shoppen zu gehen und natürlich auch, um in den Wellen des Balaton zu toben. Ich kann euch gar nicht beschreiben, welche göttliche Stille hier herrschte, als die knapp 30 Leute in Richtung Bahnhof verschwunden waren.
Irgendwann nachmittags kamen dann die Ausflügler*innen zurück. Eher so kleckerweise, einige waren gleich noch Taschengeld unter die Leute bringen. Für die meisten von ihnen reichte noch die Zeit zum Abkühlen im See und zum Abfassen von Vesperstullen mit Mokosch und epèrlekvar.
Und schon war der Abend heran. Heute gab es nur glückliche Kinder beim Abendessen. Was wird es da wohl gegeben haben? Klar doch, Spaghetti mit und ohne Fleisch, Soße und Käse, genauso, wie es jeder mochte.
Die Pause vor dem Teamwettbewerb nutzten dann einige Jungen aus Berlin, die auch dort sehr oft gemeinsam abhängen, um die Überreste ihrer Sonnenblumenkerne in Haus und Hof zu beseitigen.
Punkt 19 Uhr begann dann Teamtime mit unserem Tanz. Mensch, sind wir gut geworden! Stellt euch mal vor, jetzt wollten sogar einige Jungs auf der Bühne als Vortänzer mitmachen. Nach mehrfacher Wiederholung der komplizierten Schritte haben Kulle und Schwester Agnes und sogar Gottlieb zumindest nicht mehr die Richtung verwechselt.
Und dann kam unsere neue Aufgabe. Erst einmal verwöhnten uns die Verzieher*innen mit ihren glockenhellen und brummigen Stimmen. Ferienlagerlied war heute also das Thema. Die Verzieher haben 5 Strophen vorgedichtet und - gesungen. Dann waren wir dran. In 25 Minuten 3 Katastrophen dichten und auch noch die gesangliche Darbietung vorbereiten. Oh je, eine große Herausforderung.
Da wir aber aller super coole und kluge und natürlich auch musikalische und poetische Kinder sind, war es kein Problem. Unsere Gesänge erschallten, dass sogar die verletzte Krähe(hätte ich fast vergessen zu erzählen) wieder fliegen konnte.
Apro Popos Kranke Krähe. Die Kleinen hatten sie entdeckt und waren schon fast in Trauer. Aber Sigi hatte eine Idee. Kulle durfte das Vögelchen einfangen und heute Abend zu Doktor Aibolit in die Tierklinik bringen. Der hat sogar schon einmal einem kurzsichtigen Pferd eine Brille verpasst.
Was gibt es sonst noch zu berichten? Die Turniere sind am Laufen, die Zubettgehzeiten neu verhandelt und für jeden sichtbar an den einzelnen Zimmertüren angebracht. Scheint damit besser zu klappen. Bin gespannt wie lange.
Ich mache jetzt Feierabend. Habe Pippin versprochen seinen Bericht zum Ausflug wortgetreu für euch abzuschreiben. Mache ich dann gleich noch.
Das Ferienlagerlied gibt es aber erst übermorgen, denn morgen ist der erste große Tagesausflug.
Bis denne. Lasst mal wieder von euch lesen.
Euer Otto
PS: Hallo Emmerich, Kulle, Gottlieb, Schwester Agnes, Paule und ich kündigen dir bald die alte Freundschaft. Du wirst ja auch immer fauler. Oder hast du eine neue Flamme und deshalb keine Zeit mehr für uns?
Jò estèd kivànok
Der Tag 3 unserer Ferienreise liegt hinter uns und er war, wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, sehr abwechslungsreich. Es passiert bei der großen Gruppe immer irgendetwas an irgendeinem Ort, dass ich kaum noch hinterher komme, alles gut für euch zu Hause zu rekapitalisten, na so ähnlich ist das Wort. Mit Fremdwörtern bin ich nicht so perfekt. Aber sie machen immer einen guten Eindruck und jeder denkt, man ist der Otto ein kluger Kopf.
Ich versuche es mal chronologisch (das Wort habe ich extra gegoogelt für euch).
Vor dem Wecken waren heute nur die Laufwütigen des ersten Tages unterwegs, ansonsten herrschte ziemliche Stille. Vermutlich waren die untrainierten Körper durch die ekstatischen Tanzbewegungen vom Vorabend (ein Wahnsinnswort oder?) schon ziemlich ermüdet. Klar, Pippin rannte auch wieder was das Zeug hält. Diesmal in die andere Richtung. Doch auch heute ohne die Chance, die holden Mädels zu erreichen. Die waren wieder auf unserem Sportplatz unterwegs. Heute Abend erklärte Pippinchen, morgen ist Laufpause, er braucht eine größere Mütze Schlaf, damit seine Ausstrahlung nicht leidet.
Übrigens beschwerte sich Ottilie, dass sie noch gar keine Erwähnung fand. Da fiel es mir doch wie Schuppen aus den Haaren, sie ist die, die immer lacht....Zum Beispiel gestern. Statt zu tanzen und die Hüften zu schwingen (das kann sie nämlich super gut), hat sie sich zu Csoba verkrümelt und auf der Terrasse sitzend und für Kinder unerlaubte Getränke genießend - muss was mit Holz gewesen sein, sie sprach immer von Latten, die ganze Disco aus der Ferne beobachtet und sich über das Hin und Her amüsiert.
Aber zurück zum Tag.
Nach Frühstück, Zimmerkontrolle und auch der einen oder anderen geputzten Kauleiste, gab es Teamwettbewerb 2. Sigi hatte eine Menge Gegenstände auf einem Tisch verteilt und wir Kinder sollten dann gemeinsam mit unseren Teams möglichst viele davon in unseren Köpfen behalten und anschließend zu Papier bringen. Verschiedene Strategien brachten zum Teil sehr unterschiedliche Leistungen. Aber alles in Allem sollten sich unsere Lehrer*innen zuhause nicht beschweren. Wir haben sehr konzentriert zusammengearbeitet. Ganz ohne Streit, das würden sie uns gar nicht zutrauen.
Klar wurde vorher mehrfach unser neuer Gemeinschaftstanz geübt. Das sollten sie in der Schule auch mal machen. Scheint beim Denken zu helfen. Und, er wird von Mal zu Mal besser. Selbst olle Kulle und Schwester Agnes scheinen die Choreo zu begreifen. Nur links und rechts, vor und zurück müssen sie noch trainieren. Schlapperplapper (ich nenne sie jetzt einfach so, weil sie es selbst nicht weiß ob so oder so) und Pippin sind die absoluten Profis. Ich habe lieber fotografiert. Muss ja auch einer übernehmen.
Nach dem Essen starteten dann die ersten Turniere. Wir haben ein ziemlich straffes Programm, vor allem, wenn wir alles mitmachen wollen. Das beginnt mit BAO BAO (manch einer kennt das auch als Bau Bau), beinhaltet Uno, Badminton, Volleyball, Fußball und wer hätte es gedacht neben anderen auch das langersehnte MELONENWETTESSEN.
Klar waren wir auch wieder baden, shoppen, flörten, chillen, streiten.
Gottlieb, Kulle und Pippin entpuppten sich als wahre Helden. Ein schlacksiger, jahrelang bekannter Ferienlagermitfahrer aus Thüringen flörtete mit einer ebenfalls sehr erfahrenen Mitfahrerin aus Berlin, die ihm gerade bis ans Kinn gewachsen ist, in dem er sie von der Treppe aus mit allen Klamotten an ins Wasser schubste. Aber da hatte er seine Rechnung ohne meine Kumpels gemacht. Die hatten eh noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, griffen mutig ein und ihn auf und beförderten ihn unter Beifall mit viel Schwung auch ins warme Nass.
Sigi und Paule hatten währenddessen ein länger andauerndes Rangdewu mit der ungarischen Staatsbahn, also mit der Fahrkartenverkäuferin. Morgen wollen nämlich fast die Hälfte aller Kinder ins Balatonmuseum nach Keszthely fahren. Jede Fahrkarte für Hin und Zurück musste einzeln ausgedruckt und mehrfach auf Richtigkeit kontrolliert werden. Hinter ihnen bildete sich eine riesige Schlange. Das störte die Schalterfrau überhaupt nicht. Die Fahrgäste schon. Schließlich mussten sie ohne Fahrkarten einen Spurt hinlegen, um ihren Zug zu erreichen. Aber wir können dafür morgen ganz ungestört mit einem riesigen Stapel Papier in der Tasche auf Reisen gehen.
Nach dem Abendessen gab es dann noch eine Runde "kotzendes Känguru", ein lustiges Spiel für groß und klein, und schon ging es Richtung Körperreinigung und Betten.
Nur in einem Zimmer gab es wieder Zickenkrieg. Das passiert eigentlich immer, wenn Freundinnen gemeinsam ins Ferienlager fahren und dann neue Freundinnen kennen lernen.
Zum Glück sind in unserer Klicke die Mädels gaaanz anders. Also Mädels, nehmt euch ein Beispiel an Ottilie, Schwester Agnes und Schlapperplapper. Dann habt ihr ganz sicher auch bald Glück mit den Jungs. So wie unsere besten Freundinnen mit uns, nämlich Gottlieb, Paule, Kulle, Pippin und mir.
So, jetzt tun mir aber schon die Finger weh vom vielen Schreiben. In meiner Schule glaubt das kein Mensch, dass ich das freiwillig mache.
Schlaft gut und bis morgen.
Euer Otto
Hallo meine lieben Freundinnen und Freunde,
heute ist ja ein Tag, den die meisten Leute gar nicht so mögen. Das schöne Wochenende ist vorbei und die Arbeit ruft. Bei uns ist das natürlich gaaanz anders. Bei uns riefen heute morgen die glockenhellen Stimmchen unserer Verzieher*innen. Ein wundervoller Tag lag vor uns. So manch einer oder eine konnte es aber kaum erwarten, ihn zu beginnen. So trampelte eine kleine Herde leichtgewichtiger Kinder bereits vor um 6 Uhr auf dem Flur herum. Könnt ihr euch das wirklich vorstellen? Es sind Ferien, da steht doch kein normaler Mensch so zeitig auf. Die ganz Ehrgeizigen hatten sich die Wecker gestellt, um weiter an ihrer Bikinifigur zu arbeiten, sprich, sie liefen ihre Runden auf dem Sportplatz. Mein neuer Kumpel Pippin wollte mit ihnen mithalten, so schwang er sich in seine stylischen Sportklamotten und machte sich mit allerhand Technik bewaffnet auf die Einholjagd. Klappte allerdings nicht. Nein, die Mädels waren nicht zu schnell, er war einfach nur in die falsche Richtung gelaufen.
Auch Gottlieb sah nach der ersten Nacht ziemlich mitgenommen aus. Er war wohl mindestens die Hälfte davon unterwegs, um so diverse Kleidungs- und Wäschestücke einzusammeln. Ich habe die Vermutung, er bereitet sich auf sein Schulpraktikum im Pflegeheim vor, könnte sich auch um ein Praktikum in einer Großwäscherei handeln. Aber da hat ihm Sigi dann die Entscheidung abgenommen und eine Waschmaschine organisiert.
Nun macht euch aber bitte keine Sorgen. Es ist nix Schlimmes passiert. Ein Knäbelein aus Berlin hatte einfach mal alle Ratschläge in den Wind geschlagen und Eis, Limo und Melone verzehrt und diese Mischung war einfach ziemlich explosiv.
Also, jetzt mal wieder zum Tagesablauf. Manchmal komme ich einfach so ins Plaudern.
Den Vormittag nutzten wir dann alle, um die Ordnung bzw. Unordnung in unseren Zimmern herzustellen. Übrigens sehr zur Freude der Zimmerkontrollkommission, die gestern gewählt heute sofort ihre Arbeit aufnahm. Daran sollten sich die Politiker*innen mal ein Beispiel nehmen. Dann fertigten wir zur Unterstützung mangelnder Gedächtnisleistungen unserer Verzieher*innen Türschilder mit unseren Namen an.
Die wiederum bereiteten in dieser Zeit so Verschiedenes vor. Die Teams für die Wettbewerbe wurden zusammengestellt, die Playlist für die Disco gemacht, Taschengeld verteilt, herumliegende Becher und Handtücher eingesammelt und und und.....
Nach dem Mittagessen war dann die Bekanntgabe der Teamlisten. Haben sie wirklich gut hinbekommen. Es gab kein Gemecker und alle waren zufrieden. Den ersten Wettbewerb gab es dann vor dem Abendessen, aber dazu gleich.
Den Nachmittag nutzten wir wieder zum Baden und Spielen und natürlich auch zum Geld unter die Leute bringen. Das hatten Sigi und Paule übrigens bereits am Vormittag getan. Unsere Vorräte an Wasser und Futter reichen jetzt erst einmal einige Tage.
Um 17 Uhr war es dann soweit. Die Teams konnten das erste Mal ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und ich kann euch sagen, es hat echt ganz gut geklappt. Im Schätzen sind wir einfach Weltspitze. Kein Wunder, sind wir doch ziemlich international. Immerhin können wir uns in 15 Sprachen verständigen, leben gemeinsam auf großem Fuß ( Schuhgröße 2867,5), haben gemeinsam mit dem Alter von 1120 Jahren Methusalem weit übertroffen und mehr als die Hälfte von uns liebt die Farbe blau über alles. Ich gehöre ja zum Klub der Grünliebenden, gehöre damit mit 5 Mitgliedern zur Minderheit.
Das Abendessen war heute auch wieder sehr lecker. Echte ungarische Kost stand auf dem Speiseplan. Torhonja oder so ähnlich. Kulle und Gottlieb, ja selbst Schwester Agnes futterten was das Zeug hält. Nur ein kleiner Zwerg aus Berlin wollte nicht essen. Ich vermute mal, er möchte mit den Sportlerinnen vom frühen morgen mithalten können und versucht sich mit einer Nulldiät. Bin ja echt gespannt, wie das weiter geht.
Und dann liebe Leute, die erste Disco dieses Feriensommers!!! Der international bekannte DJ Lockie legte auf. Zu Beginn musste er aber vor einem ziemlich mädchenleeren Raum spielen. Die Mädels hatten ewig mit ihrer Schminkerei zu tun. Einige sahen dann aus, als wären sie in einen Farbkasten gefallen. Also mir wäre das zu doof. Das ganze Zeug muss ja abends wieder runter. Das viele Wasser ist ist bestimmt nicht gut für meine zarte Haut.
Wie gesagt, erst war es leer, dann hobelte der Bär und nachdem wir die Disco unter den freien Himmel verlegt haben, ging so richtig die Post ab. Schlapper oder Plapper (ich weiß es immer noch nicht) und Pippin hatten mit einigen sehr talentierten Mädchen einen neuen Ottokartanz einstudiert. Jetzt "dürfen" wir alle gemeinsam jeden Tag mindestens einmal die verzwickten Tanzschritte und Arm- und Hüftschwünge üben, um unser Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Jetzt ist die Disco zu Ende. Alle liegen in ihren Betten und die Verzieher*innen glauben tatsächlich, dass wir brav schlafen. Schauen wir mal.
Ich gehe jetzt erst einmal meine Beißerchen putzen und dann auf Erkundungstour.
Bis morgen. Lasst mal von euch hören.
Euer Otto
Jò estèd liebe Mamas, Papas, Omas, Opas und andere Angehörige und Freund*innen
Nach langer und ziemlich ereignisloser Fahrt war der Bus mit den kleinen und großen Urlaubär*innen kurz vor dem Mittag endlich da.
Das ereignislos würde unser Verzieher Tommi allerdings nicht unterschreiben. Irgendwann brauchte ein Knabe aus Berlin dringend eine Tüte. Da denkt man ja, kein Problem, die haben wir an Bord. Aber falsch gedacht. Statt sie zu benutzen, setzt sich doch der kleine Schussel auf die Treppe, hält die Tüte fest in den Händen und lässt all seine verzehrten Snacks und Leckereien die ganze Treppe runter laufen. Könnt ihr euch die Begeisterung der Verzieher vorstellen? Da kam gleich richtige Urlaubsfreude auf. Aber als gestählter Ottokar- Verzieher schluckte Tommi einige Male kräftig und behob ohne zu murren, nur mit einem sehr flauen Gefühl im Magen, den Schaden.
Um lange Wartezeiten zum Bezug der Zimmer zu vermeiden, teilten die Verzieher*innen bereits im Bus während der Fahrt die Zimmerbesatzungen ein. Sollten ja eigentlich auch alle mal froh drüber sein. Aber im Zeitalter von WhatsApp gibt es natürlich auch dabei die Möglichkeit, die geliebten Elternteile um Hilfe und Rat zu fragen, wenn es nicht ganz so läuft, wie man sich das gewünscht hat. Da klingelte gleich bei Sigi das Handy. Letztlich hat sich aber alles geklärt und jeder und jede hat sein Bett gefunden.
Klar blieben auch wieder diverse Kuscheltiere und Jacken im Bus liegen. war ziemlich schwierig die Besitzer*innen ausfindig zu machen. Auch ein Smartphone lag einsam und verlassen im Bus. Erst zu späterer Stunde meldete der Bruder vom Schussel (siehe oben) heulend den Verlust desselben. Zum Thema Smartphone komme ich später noch einmal.
Nach der obligatorischen Belehrung über Verhalten im Haus, am Strand, auf der Straße und so, gab es lecker virsli, sajt, kenyer, uborka und sàrgabàrack. Und schon war die Mittagspause vorbei und die Mädchen und Jungen gingen entweder Baden oder in die Stadt Geld wechseln und gleich mal unter die Leute bringen.
Auch die BAO BAO Bretter waren sofort in Gebrauch und die Steine klapperten wie wild, Tischtennis wurde gespielt, alte Bekanntschaften erneuert, neue gemacht und ich habe den Eindruck, es wurde auch gleich mit der Flörterei begonnen. Also echt mal, ich halte mich da lieber noch zurück. Will lieber meine Zeit mit meinen Kumpelininnen und Kumpels verbringen. Auf Herz-Schmerz habe ich keinen Bock. Allerdings weiß man ja nie was die Zeit noch so bringen wird.
Nach dem Abendessen, es gab Pommes mit Salat und Gyros und Melone, gab es dann eine große Vorstellungsrunde. Mittels Fäden sollte jeder einen Interviewpartner oder - partnerin ziehen, die anschließend befragt und vorgestellt werden sollten. War ein ziemliches Chaos, es ist eben nicht so leicht, ein Fadenende still in der Hand zu behalten. Wenn man bei der Vorstellung zuhörte, konnte man echt viel über die Mädchen und Jungen erfahren. Die Betonung lege ich hierbei auf wenn. Das Hauptproblem damit hatten nicht etwa die Kleinen, aber vielleicht haben die Älteren durch die Dauerbeschallung mittels Smartphone und Co ja doch bereits eine leichte Beeinträchtigung ihres Hörvermögens. Das sollten die Elternteile zu Hause unbedingt mal prüfen lassen.
Apropos Smartphones. Irgendwie hat inzwischen fast jedes Mädchen und jeder Junge so ein Teil dabei. Da sitzen die lieben Kleinen und Größeren bei wunderbarem Badewetter im Haus und sind permanent damit beschäftigt, Nachrichten zu schreiben, allein zu spielen, zu telefonieren.......
Und wer da denkt, toll, ich kann mein Kind immer erreichen, da geht es ihm besonders gut, der irrt sich gewaltig. Plötzlich haben Kinder Heimweh, die in vergangenen Jahren nicht eine Träne verdrückt haben.
Ich muss ja zugeben, ich liebe mein Teil auch sehr, aber in den Ferien möchte ich mich auch schon ein bisschen von meiner Familie erholen. Vielleicht sollten alle mal in Ruhe darüber nachdenken.
Aber jetzt höre ich mal auf. Die Nachtruhe beginnt heute zeitiger, wie immer am ersten Tag. Und ich will mich zu den Verzieher*innen schleichen, um schon mal einige neue Informationen zu bekommen.
Ich wünsche euch eine wunderbare kinderfreie Nacht.
Euer Otto
Achtung, Gottlieb hat noch einmal geschrieben. Jetzt sind endlich alle an Bord und die Reise kann endlich richtig starten.
Bis denne. Otto
Hallo meine lieben Fän*innen !!!
Euer Otto ist ja im Gegensatz zu den ganzen anderen Urlauber*innen bereits heute sehr früh am Morgen, also immerhin schon um 8 Uhr, als ihr vermutlich noch in euren Betten gelegen habt, Richtung Balaton los. Zum Glück hat das Auto so einen tollen Freund namens Tomtom. Er informierte uns rechtzeitig, dass im tiefen Bayern die Autobahn komplett gesperrt ist und wir 290 Minuten Stau erleben dürfen. Sind wir also rechtzeitig abgebogen und hatten dann zumindest bis nach Österreich eine ziemlich leere Autobahn.
Dieses Glück hat der Busfahrer in Richtung Hauptstadt leider nicht gehabt. Vollsperrung der Autobahn kurz vor Berlin und schon standen meine Kumpels und Kumpelinen, nein nicht im Regen zum Glück, der kam später, sondern einfach dumm rum und warteten und warteten.
Eh Leute, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr Paule begann zu wirbeln, um die Thüringer Kinder von der Verspätung zu informieren. Na ja, er hat einfach nicht an die social media gedacht. Damit tut er sich immer ein bisschen schwer, fast wie mein Opa. Die WhatsApp-Gruppe Ungarn hat in Windeseile die schlechten Neuigkeiten verbreitet.
In Erfurt angekommen mussten dann sämtliche Koffer aus- und wieder eingeladen werden, weil Schwester Agnes, einige andere Mädels und Pippin ihre kompletten Kleiderschränke mitgebracht haben. Sie sollten sich mal an Paule und mir ein Beispiel nehmen. Fürs Ferienlager reicht eine kleine Tasche, 4 Schlüppis, 3 T-Shirts, Badelatschen und Badehosen nebst Handtuch reichen völlig aus. Die Zahnbürste passt in die Hosentasche.
Aber nicht dass ihr denkt, das war es mit der Umpackerei. Alles Gepäck verstaut und dann heißt es einsteigen bitte! Und? Keine Bange, es geht nicht los. So ein kleiner Schisser aus dem Thüringer Lande weigert sich plötzlich einzusteigen. Ohne Mama will der Knabe im zarten Alter von 12 Jahren in keinem Fall die Reise antreten. (Man ist das peinlich für uns Männer. So kleine 7jährige Mädels lachen sich doch da ins Fäustchen.) Also, wieder Klappe auf, Koffer suchen, ausladen und währenddessen warten noch weitere Mitreisende am Coburger Forst auf den Bus.
Nun denkt mal aber nicht, dass wir hier am Balaton nur gut gegessen und getrunken haben in dieser Zeit. Wir haben alle Kisten ausgepackt, die Küche eingeräumt, Tische in den Gruppenraum geschleppt und erste Vorräte vor allem an Wasser mit und ohne Gas beschafft. Die 96 Liter sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Immerhin haben wir jetzt (es ist 23.13 Uhr)
noch immer 31 Grad plus.
Den Rest besorgen wir morgen ganz früh.
Jetzt ist es bereits 0.15 Uhr und meine Kumpels Kulle und Gottlieb scheint der Schlaf übermannt zu haben. Es kommen keine aktuellen Lageberichte mehr rein. Da werde ich mich jetzt auch mal ordentlich aufs Ohr hauen.
Bis heute Abend meine Lieben.
Jò èszerkat.
Euer müder Otto