Üdvözlöm kedvesem
Heute schreibe ich wieder höchstpersönlich. Mein Kumpel Gottlieb war gestern als rasender Sportreporter einfach mal die bessere Wahl. Er ist nämlich in dem Dschanger der Beste. Zumindest in der Theorie.
Die Frage in der Überschrift konnten mir alle Mädchen und Jungen, die ich danach befragte, nicht beantworten. Selbst die oft gereisten Ferienlagerdauerbesucher*innen nicht.
Ich bin sicher liebe Mamas und Papas und alle anderen Angetrauten, dass ihr das aus eurer schon ziemlich lange zurückliegenden Jungendzeit in jedem Fall wisst. Vielleicht solltet ihr vor dem nächsten Feriencamp mal einen Brief (ich hoffe, ich habe das richtige Wort gefunden) machen mit euren lieben Kleinen.
Und für alle, die keinen Erklärer zur Hand haben, Bergfest heißt, ab jetzt geht es mit uns bergab. Wir haben unseren Gipfel überschritten.
Aber das interessierte heute niemanden. Es gab viel wesentlichere Ereignisse. Gehe ich mal besser chorologisch, also ich meine der Reihe nach vor.
Der Tag begann mit einem sensationellen Wecken. Selbst die Nachbarn im Gebäude des Nebengrundstückes hatten noch etwas davon. Wir (also meine Kumpels und Kumpelinen Ottilie, Schwester Agnes, Schlapperoderplapper, Gottlieb, Pippin, Kulle und ich) hatten im Schweiße unseres Angesichts die Diskoanlage ins Obergeschoss befördert, unsere bereits bewährten Musikinstrumente gestimmt und los ging es. Mit schauerlich schönem Gesang und wunderbaren Tanzmuufs weckten wir die Bewohner*innen eines jeden Zimmers einzeln. Die Freude könnt ihr euch bestimmt vorstellen.
Bei den Mädchen hatten wir keine so großen Überraschungseffekte erzielen können. Die waren bereits seit 6 Uhr unterwegs, um sich für ihren obligatorischen Besuch des Pullovermarktes in Fonyòd zu stylen.
Und ja, nach dem Frühstück zog die Karawane bestehend aus 38 hochmotivierten Kaufwütigen in Richtung Bahnhof. Schwester Agnes führte den Zug an, ausgestattet mit einer riesengroßen funkelnagelneuen Shoppingbäg.
Auch Ottilie und Schlapperplapper waren in den vorderen Reihen zu finden. Gottlieb lief leicht beschämt ebenfalls mit. Doch er war ja nicht der einzige Mann auf der Jagd nach dem ultimativen Schnäppchen.
Die anderen vernünftigen, sparsamen oder aber zu jungen Kinder wollten eigentlich zum Trampolinspringen. Leider begann es aber immer wieder leicht zu regnen. Es fiel also sprichwörtlich ins Wasser. Sigi meinte, die Unfallgefahr wäre viel zu groß auf einem nassen Trampolin. Und bei dem einen oder anderen Tolpatsch unter uns wird sie damit wohl Recht gehabt haben. Wir nutzten die Zeit zum Tischtennis und Monopoly spielen, bastelten, quatschten und als dann irgendwann nach dem Mittag die Sonne durch die Wolken kam, ging es natürlich ins Wasser.
Zur Streifenhörnchenzeit waren die Einkäufer*innen immer noch nicht zurück. Ihr Zug hatte Verspätung. Das ist hier genauso Tradition wie bei uns zuhause. Und ich war überzeugt davon, dass Schwester Agnes und Ottilie so viel eingekauft hatten, dass der Zug sein Tempo verringern musste, um einem Achsbruch zu umgehen.
Könnt ihr euch meine Erstaunen und meine Verwunderung vorstellen, als ich bei Rückankunft der Beiden keine gefüllten Taschen, Beutel und Kartons entdecken konnte? Was ist denn da passiert? Keine 20 Paar Schuhe, nur ein Paar Sandalen und nicht einmal in Pink. Sie brauchten dringend meinen Trost.
Die anderen Kinder hatten den Markt genutzt, um sich die Bäuche mit Langòs, Baumkuchen, Eis und anderen Leckereien voll zu schlagen. Das brachte mich auf den Gedanken, dass unser abendliches Grillfest ganz relaxt ablaufen würde, weil ja zumindest die Hälfte der Teilnehmer*innen obersatt war. Auch das war ein Irrtum. Paule stand mit Dschinni bereits ab 18 Uhr am Grill und briet was das Zeug hält, Puten- und Schweinefleisch (in thüringisch Rostbrätl) und Virsli. Er hüpfte wie Rumpelstilzchen um den Grill. Csoba, der tolle Küchenchef, hatte noch Ofenkartoffeln und Ofengemüse in Unmengen vorbereitet.
Man war das ein Ansturm, die meisten Kinder futterten wie die Weltmeister und die Grillmannschaft kam mit dem Braten kaum hinterher.
Vermutlich hatten Teamtanz und Teamwettkampf am frühen Abend für den Riesenhunger gesorgt.
Apro Popo Teamwettbewerb. Heute zeigte sich, wer der Mama oder dem Papa bereits beim Wäsche aufhängen geholfen hatte. Jeder von uns erhielt eine Wäscheklammer, mit deren Hilfe wir verschiedene Gegenstände möglichst schnell von Kind zu Kind weitergeben sollten. Fiel der Gegenstand herunter, musste man von vorn beginnen. Hört sich einfach an, aber macht das mal nach. Wenn ihr wisst, wie eine Klammer funktioniert und ihr außerdem noch rücksichtsvoll und behutsam seid, könnt ihr es vielleicht schaffen. Einige waren sehr geschickt, andere schusselig und unkonzentriert und es gab auch Kinder, die ihre Wäscheklammer nicht öffnen konnten.
Mein Appell an euch zuhause. Lasst künftig eure Kinder die Wäsche aufhängen. Da lernen sie was und ihr habt mehr Zeit für andere Dinge.
Inzwischen liegen alle wieder in ihren Betten. Ich war noch einmal am Ufer des Balaton. Der Wind ist ziemlich stark inzwischen. Da haben wir morgen große Wellen beim Baden.
Ich verabschiede mich. Schleiche mich zur Verziehher*innenberatung. mal sehen, welche Schwierigkeiten uns morgen bei den Teamwettkämpfen erwarten.
Genießt den Samstagabend.
Jò èszerkat. Euer Otto
Kommentare
Von wegen danach ne Diät. Ick globe die ham schon mal Vorgeschlabbert. Einige von de kleenen Biester haben bestimmt gedacht das es hier nüscht jibt. Det is aber nich so. Olle Schlapper Plapper hat hier schon so viel in sich reingestopft, dass sie sich vorgenommen hat ab Morgen kein Streifenhörnchen mehr zu essen.Keene Angst dat sitzt nich uff de Bäume. Is im Glas. Hi,hi.....Globen tu ick dit aber nich wirklich. Übrigens olle Pippin futtert schon wieder oder och immer noch. De Backen werden Jahr nich leer. Hoffentlich passt er bei der Rückfahrt noch in den Bus. So, jetzt hab ick Jenuch jepetzt. Morjen jibt et neue Informationen.
Euer Berichterstatter Paule
Ich versuche es nun noch einmal.
Ich finde es großartig, was ihr dort alles unternehmt. Da kann man glatt neidisch werden. Wenn man das so liest, müssen die Kids danach erst einmal eine Diät machen.
Wünsche allen weiterhin viel Spaß, und ganz liebe Grüße aus Berlin. Silvia
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