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Lustige Seefahrt mit dickem Ende

Liebe Elternteile!

Der zweite Montag ohne eure Lieblinge liegt hinter euch. Habt ihr schon große Sehnsucht nach ihnen? Vermisst ihr bereits ihre freudigen Gesichter beim Weckruf und beim Frühstück? Oder die ständigen Diskussionen ums Aufräumen und Ordnung halten? Nein? Ich denke, sie vermissen euch auch nicht allzu sehr. Zumindest gibt es keine tränennassen Kopfkissen. Das wollte ich unbedingt mal los werden.

Also, heute schien bereits seit dem frühen Morgen die liebe Sonne. Endlich! und wir hatten das absolut beste Wetter, dass man/frau für eine Segelpartie auf dem Balaton braucht. 

Nach dem Frühstück ging es los. Die Kleinen dachten, Käptn Iglu (ihr erinnert euch?) würde uns mit einem großen Segelboot voller Fischstäbchen abholen. Na ja, woher sollen sie es auch besser wissen. 

Die ganze Kinderschar versammelte sich pünktlich mit Badesachen, Trinkflaschen und Smartphones bewaffnet vor dem Haus und machte sich abmarschbereit. Plötzlich brauste ein ungarischer Kleinwagen vor, bremste scharf und ein braungebrannter älterer Herr entstieg ihm. Er begrüßte Sigi mit Küsschen und Umarmung, was Schwester Agnes ziemlich böse gucken ließ. Klar, Yuri unser bester Skipper ist schon seit Jahren ihr Schwarm. Und nicht nur heimlich.laughing

Doch was wollte er hier? Warum war er nicht auf seinem Boot? Die Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Eine ziemlich große rote Lok rollte auf unser Grundstück und olle Paule dirigierte alle Kinder in die Anhänger. fehlten bloß noch die Mütze, Trillerpfeife und Schaffnerstab. Der älteste Berliner Junge durfte vorne in der Lok mitfahren, was bei dem jüngsten Berliner zu einem großen Protestgeschrei führte. Schwester Agnes verzichtete auf den Luxus der Bahnfahrt und stieg zu Yuri ins Auto. Aber Wolle (für alle, die es nicht wissen, er ist der zuhause gebliebene Dauerlover von ihr) eine mitgereiste Mama hat die Aufsichtspflicht übernommen. Es gab also keinen Grund zur Sorge. Zumindest noch nicht.laughing

Nach kurzer Fahrt in den berühmten Ort Fonyòd, errichteten wir unser Basislager in einem Schwimmbad unweit des kleinen Yachthafens. Die Teams wurden in jeweils zwei Gruppen aufgeteilt, so dass die Verzieher*innen in den Genuss einer doppelten Segelpartie kamen. 4 Boote segelten immer mit 5 Mädchen und Jungen und  einem Verzieher an Bord für 1 Stunde auf dem Balaton. Das hat allen Riesenspaß gemacht. Ich glaube, nur 3 Jungs hatten Angst, es könnte ihnen wie auf der Titanic gehen und blieben lieber die ganze Zeit am Strand.

Die Wartezeiten verbrachten wir mit Schwimmen, Federball spielen, den Kiosk stürmen und Burger, Langos und Eis essen. Auch irgendwelche Wehrwölfe, Hexen, Hellsichtige, Bauern und so verkürzten uns die Zeit bis zur Rückfahrt. Klar, die Smartphones waren auch immer in Betrieb. Sogar zum Schwimmen mussten die armen Dinger mit. Sie wurden in so eine Art Zippertüten gepackt und hatten Hochleistungen zu vollbringen.

Inzwischen war schon wieder Streifenhörnchenzeit und alle stürmten die Schmierstation am Ufer. Bei 27 Grad Lufttemperatur machte das Baden endlich wieder richtig Laune. Einige bastelten dann auch noch am Strand.

Es war also ein richtig schöner Tag. Alle schienen gut gelaunt und entspannt. Aber die Verzieher*innen hatten sich zu früh gefreut. Es scheint so, als würden einige Kinder glücklich machende Erlebnisse nicht verkraften. Waren es nach dem Kletterpark die Jungen, so mussten heute die Mädchen nachziehen. 

Ich möchte euch nicht beschreiben, was in zwei Mädchenduschen konkret passiert war. Und es war natürlich auch keine unserer Mädchen. Nur so viel, Schwester Agnes, Ottilie und Schlapperplapper hatten Mühe, ihre Streifenhörnchenbrote im Magen zu behalten. Ich habe gleich mal 2 Herpestabletten eingeworfen, nur Kulle, Gottlieb und Pippin blieben verschont, die waren noch am Strand. Zum Glück haben wir Paule. Der hat die Sauerei in Ordnung gebracht. Und nachdem er das beim Schlafengehen noch einmal in den Toiletten der Mädchen getan hat, verdient er sich einen Orden und eine Prämie.

Schwester Agnes und Schlapperplapper verarbeiten ihr Trauma jetzt in einem Garten mit dem Therapeuten Tàmas. Pippin, Paule und Ottilie warten in unserem Geheimquartier auf mich. Wir wollen uns jetzt mal was überlegen, wie wir die Übeltäterinnen überführen können. 

 

Deshalb mache ich jetzt Schluss.

 

Jò aludni.

Euer Otto

 

PS. Ein lustiges Gespräch heute Abend zwischen unserer Ottilie und dem jüngsten Knaben aus Berlin nachdem die älteren nach dem Abendessen noch einmal in die Stadt durften.

"Warum hat Mama mich nicht 2 Jahre früher bekommen? Sie waren doch da schon zusammen. Dann wäre ich älter und dürfte auch in die Stadt gehen."

Kommentare   

#2 emmerich 2019-07-16 21:05
genau...so sehe ich diss ooch. bin voll die Meinung von Oma und Opa Kuschfeldt. Smartphone im Fereienlager is voll diss Nogo.
Aber der Brüller war das Jespräch von Ottilie mit den Knaben! Dazu kann iche nur tippen: Ich wäre gerne ruhig noch zwee Jahre später uff de Welt gekommen denn könnte iche zwee Jahre länger in Ferienlager mitfahrn.
So, meen Senf zu gestern. Habt euch wohl mit Grüßen sicherlich von mir, dem Emmerich.
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#1 Bärbel Kuschfeldt 2019-07-16 18:12
Lieber Otto, heute wieder liebe Grüße von den Großeltern Kuschfeldt aus Berlin.
Ich habe das Gefühl, dass die Eltern der Kids sich wenig dafür interessieren, was diese so täglich erleben. Oder holen sie sich die Informationen per Smartphone direkt und lassen die Kids nicht mal in Ruhe den Abstand von zu Hause genießen ? :sad: Es ist schade, wenn die Kids durch das ständige erreichbar sein wollen/sollen nur noch bedingt am Lagerleben teilnehmen. Die letzten Jahre ging es fast ohne Smartphone und Kinder und Verzieher lebten wohl entspannter, oder ? Die Eltern bekamen die Infos über das tolle Tagebuch und eure super Berichte.
Schade kann ich nur sagen. Würde mir für die Zukunft wünschen, das unsere Kinder/Enkel in Ruhe und ohne Heimweh das Ferienlager genießen können.
Wünschen euch noch ein paar schöne Ferientage, warten mit Spannung auf die nächsten Berichte.
Viele Grüße
Oma u.Opa Kuschfeldt
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